Kultur
"Kulturzeit extra": Bilanz der documenta 15
Die documenta 15 hat vor allem wegen Werken mit antisemitischer Bildsprache für Aufmerksamkeit gesorgt. War das alles? Hat Deutschlands wichtigste Kunstaustellung über den Skandal hinaus Bedeutung? "Kulturzeit extra" zieht Bilanz.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2022
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 16.09.2023
Wir sprechen unter anderem mit Meron Mendel, dem Leiter der Bildungsstätte Anne Frank, der sehr engagiert mitdiskutiert hat. Wie wird der Antisemitismus-Skandal aufbereitet, nach dem Rücktritt von Generaldirektorin Sabine Schormann? Sind die Strukturen der documenta - die Trägerschaft von Stadt, Land und Bund - mit daran Schuld, dass es zu dem Eklat kommen konnte? Werden jetzt neue, vielleicht bessere Strukturen entwickelt? Welche Rolle spielt der Interims-Leiter Alexander Farenholtz dabei? Der Ruf nach mehr Kontrolle ist jedenfalls laut. Wie sieht die Zukunft der documenta aus? Wird es die Kunstausstellung weiterhin geben, von der ja manche sagen, dass derlei Mammutausstelllugen ihre Zeit überlebt haben. Und wird sie in Kassel bleiben, was auch einige Politiker hinterfragen?
Ist das kollektive Arbeiten gescheitert?
Eine andere Frage wird die Bewertung der künstlerischen Arbeit im Kollektiv sein. Das indonesische Künstlerkollektiv Ruangrupa war mit zehn Personen angetreten, ein völlig neues Konzept für die Schau zu machen, die in den vergangenen 40 Jahren nur von einer einzigen Kuratorenpersönlichkeit ausgeübt wurde. Wie ist das Arbeiten im Kollektiv zu bewerten? Zeigt die Erfahrung in Kassel, dass das kollektive Arbeiten gescheitert ist? Und wie ist das Konzept im Nachhinein zu beurteilen, den "globalen Süden" mit der Kultur und Kunst des Westens in Kontakt zu bringen? Man könnte sagen, dass es eine schöne Utopie war, die da ausprobiert wurde. Die Idee, dass man voneinander lernen könnte.