Kultur
"Kulturzeit" vom 24.06.2025: Bundesgericht hebt "Compact"-Verbot auf
Die Themen der Sendung: Urteil zu "Compact"-Verbot - Gespräch mit Felix Schilk, Kleidung im KZ, Michael Sowa, "Carmen" in Wien.
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 2024
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 23.07.2025
Die Themen der Sendung:
Bundesverwaltungsgericht hebt "Compact"-Verbot auf - Gespräch mit Felix Schilk
Das rechtsextreme "Compact"-Magazin darf trotz verfassungswidriger Tendenzen weiterhin erscheinen. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hob am 24. Juni das vom Bundesinnenministerium erlassene Verbot der "Compact-Magazin GmbH" und all ihre Publikationen auf. Zur Begründung führte der Vorsitzende Richter Ingo Kraft aus, dass die verfassungswidrigen Aktivitäten und Äußerungen der Vereinigung noch nicht die für ein Verbot notwendige "Schwelle der Prägung" erreichten. Das Gericht hob auf die im Grundgesetz verankerte Presse- und Meinungsfreiheit ab. Ein Vereinsverbot gegen ein Medienunternehmen dürfe diese nicht unterlaufen. Eine Vielzahl der vom Bundesinnenministerium vorgelegten Belege für den Verbotsgrund ließen sich als "überspitzte, aber letztlich im Lichte der Kommunikationsgrundrechte zulässige Kritik an der Migrationspolitik deuten". Auch die von "Compact" bedienten Verschwörungstheorien und geschichtsrevisionistischen Betrachtungen fielen unter den Schutz der Meinungsfreiheit und "vermögen das Vereinsverbot nicht zu rechtfertigen". Wir sprechen mit dem Soziologen Felix Schilk.
"Persönliche Dinge" - über Kleidung in NS-Lagern
Das Buch "Persönliche Dinge" erzählt vom Stellenwert der Kleidung in NS-Lagern und verändert dadurch das Bild, das wir von diesen haben. Kleidung definiert Menschen und ihre Individualität - und Kleidung kann Menschen zutiefst demütigen. Das Buch "Persönliche Dinge" erzählt präzise, welchen Stellenwert Kleidung, ja Mode, in NS-Konzentrationslagern hatte. Das Bild von gestreifter Häftlingskleidung stimmt nur zum Teil - denn für die Millionen Häftlinge gab es viel zu wenig. Getragen wurde, was die von den Nazis Ermordeten zurückließen, bzw. die Nazis bereit waren abzugeben. Während ein Unternehmen wie Hugo Boss mit Aufträgen für die Nazis groß wurde (Uniformen für die Wehrmacht) mussten Häftlinge in den Konzentrationslager mühselig dafür sorgen, das sie sich bedecken konnten - und, obwohl es streng verboten war, einen Hauch Individualität besaßen. Die polnische Modehistorikerin Karolina Sulej ist erstmals der Geschichte von Kleidung in NS-Lagern nachgegangen - und verändert damit auch das Bild von den Lagern selbst.
Bildband "Die fabelhafte Welt des Herrn Sowa"
Er hat für das Satiremagazin "Titanic" gezeichnet, seine Bilder sind im Blockbuster "Die fabelhafte Welt der Amelie" zu bestaunen und auch "Wallace und Gromit" hat er inspiriert - jetzt gibt es einen neuen Bildband von Michael Sowa.
Nils Strunks Neuinterpretation von "Carmen"
Mit seiner Neuinterpretation von "Carmen" sorgte Nils Strunk erneut für Furore. Gemeinsam mit seinem Team verwandelte er die Opernklassikerin in einen wilden musikalischen Ritt durch verschiedene Genres. Noch vor der offiziellen Premiere an der Wiener Volksoper wurde die Produktion beim Donauinselfest erstmals gezeigt.