Kultur

Othello aus Südafrika – Shakespeare am Düsseldorfer Schauspielhaus

Die Theaterregisseurin Lara Foot zieht Parallelen in die Gegenwart, befragt durch den klassischen Stoff des "Othello" nicht nur wirtschaftliche und soziale Auswirkungen des Kolonialismus, sondern auch die psychologischen Folgen für die pan-afrikanische Psyche bis heute.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 11.11.2023

von Kerstin Edinger

Über 400 Jahre ist Shakespeares Stück "Othello" schon alt, doch immer noch reizt sein Stoff Regisseur*innen zu Neuinterpretationen. Die Geschichte eines Schwarzen in einer weißen Gesellschaft, der es zwar zu Ruhm und Ehre geschafft hat, sein Aufstieg aber von Missgunst begleitet wird. Othellos vermeintlicher Vertrauter Jago will ihn schließlich bis zum Äußersten treiben – zum Mord an seiner Frau. Wie rassistisch ist dieser Stoff, in dem Othello als der "wilde Schwarze" dargestellt wird, der von Jago manipuliert wird? Wie aktuell kann man das Stück heute lesen?

Wieviel Rassismus steckt in Othello?

Der vielgespielte Klassiker erhält nun am Düsseldorfer Schauspielhaus eine Neuschreibung. Die südafrikanische Regisseurin und Theaterleiterin Lara Foot nimmt sich des Stoffes an und hat dabei einen "dekolonialisierten" Othello im Blick. Sie verlegt die Handlung in die Zeit des Deutschen Kolonialismus, nach Namibia. Auch das Ende weicht vom Original ab. Die Hauptrolle hat Foot mit dem südafrikanischen Fernseh- und Leinwandstar Bongile Mantsai besetzt. Das Stück wird in mehreren Sprachen gespielt und wurde extra für die Düsseldorfer Aufführung in die südafrikanische Bantusprache "isiXhosa" übersetzt. Othello hadert in dieser Inszenierung mit sich selbst und seiner Anpassung an die westliche Gesellschaft. Lara Foot zieht Parallelen in die Gegenwart, befragt durch den klassischen Stoff des "Othello" nicht nur wirtschaftliche und soziale Auswirkungen des Kolonialismus, sondern auch die psychologischen Folgen für die pan-afrikanische Psyche bis heute.

Koloniale Spurensuche

Die 3sat-Dokumentation zeigt die Entstehung des Stücks am Düsseldorfer Schauspielhaus, von den ersten Proben bis zur Premiere. Zudem begleitet Filmemacherin Kerstin Edinger den Hauptdarsteller Bongile Mantsai in seine Heimat Südafrika, um dort gemeinsam mit ihm auf koloniale Spurensuche zu gehen. Im Film kommen unter anderem zu Wort Lara Foot (Regisseurin und Theaterleiterin "Baxter Theater Kapstadt"), Bongile Mantsai (Schauspieler), Susan Arndt (Professorin für Englische und Afrikanische Literatur, Universität Bayreuth), Shose Kessi (Professorin für Psychologie, Universität Kapstadt).

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