Kultur
My Body - My Art. Frauen. Körper. Kunst.
Die Kulturdokumentation „My Body – My Art“ beschäftigt sich mit internationalen Künstlerinnen, die sich intensiv mit dem weiblichen Körper befassen und ihn in neue Kontexte setzen.
- Produktionsland und -jahr:
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- Datum:
- Verfügbar in
- D / CH / A
- Verfügbar bis:
- bis 04.09.2021
Die Darstellung des Körpers der Frau hat schon einige Schönheitsideale durchgemacht, meist muss er vollkommen, makellos und verführerisch sein. Für jegliche „realistische“ Darstellung der weiblichen Nacktheit außerhalb des Ideals gilt: zu nah, zu echt, zu viel Information.
Also wahrscheinlich ist es irgendwie noch Provokation und vielleicht ist das sogar gut, dass es das ist, aber dann wird der weibliche Körper wieder zum Objekt. Der ist ja nicht dazu da, um irgendwie zu schockieren. Aber er ist einfach da und ist normal. Und so sollte es sein. Joséphine Sagna, Künstlerin
Der weibliche Körper als Provokation?
Dieser Missstand spiegelt sich auch in der Kunstwelt wider: wie können Frauen die Deutungshoheit über ihren Körper und seine Vielfalt für sich beanspruchen? Weltweit haben es sich zahlreiche Künstlerinnen und Aktivistinnen unterschiedlicher Generationen zum Ziel gesetzt, die Wirkung des weiblichen Körpers für sich und für jede andere Frau zurückzugewinnen. Ihre Kunst ist manchmal überspitzt, manchmal konfrontativ, nicht nur wegweisend, aber immer politisch. Doch viele Kritiker*innen sehen sie erstmal als Provokation an.
Ist der weibliche Körper und seine realistische Darstellung per se provokativ, anstößig, herausfordernd? Und welche Grenzüberschreitungen sind für die Loslösung von Schönheitsidealen notwendig? Seit den 1960er Jahren sind diese Fragen bezogen auf weibliche Körper in der Kunst existent. Es werden Ausdrucksformen gesucht, die dort ansetzen, wo Sprache und Empörung nicht mehr ausreichen und es ganz eigener Darstellungen bedarf.
Brüste, Vulva, Gesicht und co.
Der weibliche Körper wird nicht immer als Gesamtobjekt besprochen oder optimiert, sondern häufig werden einzelne Aspekte herausgepickt, die besonders groß, klein, sexy, schlaff, vernachlässigt oder optimierungswürdig erscheinen. Körperteile, auf die Mädchen und Frauen bis zum heutigen Tag immer wieder reduziert, anhand derer sie be- und verurteilt werden.
Chauvinismus und Sexismus sind tief in unserer Gesellschaft verankert. Sehr tief! Ich finde, das ist unglaublich lächerlich. Die Tatsache, dass das Männliche immer gewinnt und keiner etwas dagegen tut. ORLAN, Performance-Künstlerin
Die Kulturdokumentation „My Body – My Art“ nähert sich dem Bild des weiblichen Körpers mit Hilfe beeindruckender Künstlerinnen verschiedener Generationen, von Performance-Kunst bis Netz-Aktivismus – wie ORLAN, Deborah de Robertis, Annique Delphine oder Joséphine Sagna. Es geht ihnen allen um Selbstermächtigung und Empowerment: „My body - my choice“! Ein Ausspruch, der es von Demonstrationen und Hashtags bald ins kollektive Bewusstsein der Gesellschaft geschafft hat. Und was auf der Straße zum Thema gemacht wird, das hat die Kunstszene meist schon längst angefasst und aufgeworfen.
Künstlerinnen und Aktivistinnen der Sendung
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Performance- und Multimedia-Künstlerin
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Multimedia-Künstlerin
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Performance-Künstlerin
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Malerin und Designerin