Kultur
Der Mann, der Nofretete verschenkte - James Simon, der vergessene Mäzen
Fast jeder kennt sein Geschenk an die Berliner Museumsinsel: Die Büste der Nofretete. Doch wer war der Mann, nach dem jetzt das neue Eingangsgebäudes des Weltkulturerbes benannt wird?
- Produktionsland und -jahr:
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Deutschland 2012
- Datum:
Ein Film von Carola Wedel
Quelle: ap
Als Nofretete am 6. Dezember 1912 in der Wüste von Amarna entdeckt wurde, war es eine Sensation. Bis heute ist sie ein weltbekanntes Highlight des Weltkulturerbes "Berliner Museumsinsel", das jährlich Tausende von Besuchern anlockt. Die jahrelangen Grabungen, die schließlich die ägyptische Königin ans Tageslicht holten, wurden bezahlt von James Simon (1851 - 1932), einem jüdischen Baumwollgroßhändler und Millionär, der beträchtliche Teile seines Vermögens für die Museumsinsel ausgab.
Alle Kunstwerke und Objekte aus Amarna, das Ischtar-Tor und die Prozessionsstraße aus Babylon, über 600 Kunstwerke der italienischen und nordalpinen Renaissance, Gemälde und Skulpturen hat er den Berliner Museen geschenkt.
Aber nicht nur der Kunst galt sein Mäzenatentum, sondern auch den Armen und Bedürftigen, allen voran den Arbeiterkindern, die im aufstrebenden Berlin der Jahrhundertwende große Not litten. Durch die Weltwirtschaftskrise verarmte James Simon, der so viel seines Vermögens verschenkte, schließlich selbst.
Die Dokumentation zeichnet den ergreifenden Lebensweg James Simons und lässt Historiker, Museumsdirektoren und familiäre Nachfahren zu Wort kommen. In spielfilmähnlichen Sequenzen werden zentrale Situationen und Begegnungen seines Lebens in Szene gesetzt.
Feierliche Eröffnung auf der Museumsinsel
Quelle: dpa
Am 12. Juli wird das neue Eingangsgebäude des Weltkulturerbes "Berliner Museumsinsel" feierlich eröffnet. In Anwesenheit von Kanzerlin Angela Merkel und Architekt David Chipperfield. Ein Mann erfährt hier eine späte und dringend notwendige Ehrung: James Simon, der vergessene Mäzen. Das neue Gebäude trägt seinen Namen.