Kultur
Kultfigur Kasperl - König der Narren
"Kinder, seid ihr alle da?" "Jaaa!" tönt es aus vielen Kinderkehlen - und dies schon seit vielen Jahrzehnten.
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Denn den Kasperl "daschlogt kaner" (Red.: erschlägt keiner) - zumal, wenn ihn Universalimpresario André Heller rettet.
2018 kaufte Heller die legendäre Puppenbühne in der Wiener Urania, die - 1950 vom Ehepaar Hans und Marianne Kraus gegründet - kurz vor der Schließung stand. Nun sei der Fortbestand der Kultpuppen um Kasperl & Pezi für die nächsten 150 Jahre gesichert.
In seiner Doku macht sich Regisseur Christian Hager auf Spurensuche nach den Ahnen des Kasperl: der buntgekleidete Arlecchino der Commedia dell´arte genoss buchstäblich Narrenfreiheit. Je mehr er gen Norden wanderte, desto mehr legte er seine Eleganz ab: Sein alpenländisches Pendant war ein derber Stierschneider, sein Wiener Ableger, der Hanswurst, war ordinär und versoffen - und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen so populär. Unter den strengen Zensurvorschriften Josephs II lernte der Kasperl Manieren. Die Kasperpuppe wurde im 20.Jahrhundert vielfach vereinnahmt: von Kriegstreibern, Sozialisten und den Nazis.
Bild oben: Puppenkünstler Nikolaus Habjan
Eine Dokumentation von Christian Hager