Der Wiener Stephansdom aus der Froschperspektive.

Kultur

Der steinerne Zeuge - Der Stephansdom erzählt Geschichte

Der Wiener Stephansdom ist in vielerlei Hinsicht anders als andere Kathedralen in Europa. Erst 1136 wurde das Bauwerk urkundlich erwähnt, also viel später als vergleichbare Dome.

Produktionsland und -jahr:
Datum:

Es war die Zeit der Kreuzzüge, Wien war damals ein Fischerdorf an der Donau, und genau dort wurde eine - für die damalige Zeit - mächtige Kirche gebaut. Warum eigentlich?

Sonnenbeschienene Steinfiguren im Dom
Sowohl im Dom als auch an der Fassade befinden sich zahlreiche Grabplatten.
Quelle: ORF/Ronald Vaughan Filmproduktion

Ausgehend von dieser Gründungszeit beleuchtet Regisseur und Kameramann Ronald P. Vaughan in einer Dokumentation den Stephansdom. Erstmals wird die bewegte Geschichte mit vielen Bauphasen in einem Film aufgerollt - mit atemberaubenden Kranperspektiven aus 100 Metern Höhe, Originalplänen, animierten Laserscans, alten Wochenschaubildern, kurzen Spielszenen und faszinierenden Lichtstimmungen im Dom. "Dazu hat uns das strahlend schöne Herbstwetter buchstäblich der Himmel geschickt", meint Ronald P. Vaughan.

Der steinerne Zeuge selbst bleibt stumm, ist aber dennoch beredt: der Geschichtenerzähler mit der Stimme von Peter Simonischek denkt sich in die Erinnerungen des Wiener Wahrzeichens hinein und vermittelt seine Bedeutung in der Kaiserstadt und Donaumetropole für das Land und für die Kirche.

Bischof von Passau erster Hausherr

Heiligenfigur an einem Altar in der Sonne.
Über dreißig Altäre finden sich im Dom.
Quelle: ORF/Ronald Vaughan Filmproduktion

Ausgangspunkt ist der sogenannte Tauschvertrag von Mautern aus dem Jahr 1137: Der Babenberger Markgraf Leopold IV. tauschte mit dem Bischof von Passau den Baugrund, auf dem heute der Dom steht, gegen Weingärten und Jagdgebiete in der Umgebung ein. Somit war der Bischof von Passau der "Hausherr" in der größten Kirche der östlichen Grenzregion des deutschen Reiches, aus der dann Österreich entstand.

Rund 330 Jahre wurde an Sankt Stephan in Wien gebaut, immer wieder wurde erweitert. Es ist eine kirchenhistorische Einzigartigkeit, dass Wien erst zum Bischofssitz erhoben wurde, als der Dom in der heutigen Form schon nahezu vollendet war. Der heutige Dom wurde also ursprünglich als gewaltige, aber doch nur einfache Kirche erbaut. Und doch war sie von Anfang an Ausdruck von Macht und politischem Gestaltungswillen.

Das Riesentor - den Herrschern vorbehalten

Ausschnitt eines mit zahlreichen Verzierungen versehenen Tores
Das spätromanische Riesentor des Wiener Stephansdomes
Quelle: ORF/Ronald Vaughan Filmproduktion

Die weltlichen Herrscher, die den Kirchenbau prägten, waren zunächst schlichte Markgrafen, später dann Herzöge. Erst mit dem Habsburger Friedrich III wurde schließlich ein Kaiser zum Bauherren über den repräsentativen Sakralbau. Ihnen allen gemeinsam war das Exklusivrecht, den Dom durch das Riesentor betreten zu dürfen.

Heute betreten jährlich rund sieben Millionen Menschen den Stephansdom durch dieses Portal, Wiener, aber vor allem auch Touristen aus aller Welt. Sie bewundern seine einzigartige Ausstrahlung - ob sie nun gläubige Katholiken sind oder nicht.

Blick in das Innere des Stephansdoms aus der Froschperspektive
Das rechte Seitenschiff.
Quelle: ORF/Ronald Vaughan Filmproduktion

Diese Dokumentation analysiert auch die ursprüngliche Farbenpracht des Riesentors und verfolgt die Arbeit einer Österreichischen Firma, die das Wahrzeichen mittels Lasertechnik ganz exakt vermisst. Diese Vermessung erfolgt zugleich als Grundlage für eine dauerhafte Absicherung des Baubestandes. Denn permanent wird an den steinernen Details des Domes restauriert. Ohne ein Baugerüst an irgendeiner Stelle kennen ihn die Wiener gar nicht, den "Steffl".

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