Kultur

Der Domschatz von Merseburg: Versteckt - Verkauft - Verraten

Der Dom von Merseburg, direkt über der Saale gelegen, kann Hunderte Geschichten aus seiner 1000-jährigen Vergangenheit erzählen. Von einer frühen Herrschaft über Leipzig hinaus bis hin zum legendären Domschatz, der durch politische Machtkämpfe und kriegerische Auseinandersetzungen geraubt und vernichtet wurde. Bis heute gibt die Vergangenheit den Merseburgern am Dom Rätsel auf.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Verfügbar in
D / CH / A
Verfügbar bis:
bis 08.04.2024
Ton
AD

Nur wenige Einzelteile des einstigen Domschatzes haben die Zeit überdauert. Domarchivar Markus Cottin und Domstiftungsdirektor Holger Kunde versuchen, diese Schätze wieder aufzuspüren. Gleich nebenan im historische Kapitelhaus befindet sich das umfangreiche Domstiftsarchiv. Markus Cottin entdeckt bei seinen Recherchen in den alten Dokumenten Hinweise, welches Schicksal Einzelteilen dieses Schatzes widerfahren ist. Es ist ein Verzeichnis aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Bis dahin war noch alles beisammen.

"Es ist sozusagen das letzte Lebenszeichen dieser Domschatzstücke. Und die nehmen dann ein ganz trauriges Schicksal, in dem sie zum Teil nach Leipzig gebracht werden. Vor allem die, die sehr gut beweglich sind, kleinere Gerätschaften. Dort werden sie schließlich beschlagnahmt, eingeschmolzen und zur Besoldung des Kriegsvolkes benutzt."

Umsonst sucht der Archivar nach diesem Kriegsgeld in den eigenen Beständen. Keine einzige dieser sogenannten Klippen hat sich je nach Merseburg verirrt. Dafür aber tauchen andere Stücke auf dubiose Weise wieder auf. Wie kann es sein, dass wertvolle Leuchter aus dem Dom plötzlich nach der Wende bei Kunstauktionen angeboten werden? Und wo sind eigentlich die Schätze aus den barocken Särgen der Fürstengruft?

Als Beate Tippelt Domführerin beginnt, sieht alles verwüstet aus, entweiht. Viele Särge sind ausgeraubt. Seitdem forschen sie und ihre Kollegen, wer, wann und warum zu DDR-Zeiten in die Gruft eingebrochen ist und wo all der Schmuck hingekommen ist. "Mich berührt es jedes Mal, wenn ich die Fürstengruft betrete. Hier fehlt der Engelskopf an der Stelle komplett. Und man sieht, oben drauf ist auch nichts mehr erhalten. Die Inschriftentafeln fehlen, das ist schon ein Riesenverlust. Das war ja ein Schatz hier. Und jetzt ist das einfach nicht mehr da. Es ist einfach ein Skandal, dass sowas mitgenommen wurde."

Zusammen mit Holger Kunde, Markus Cottin und Beate Tippelt begibt sich die Filmemacherin Katja Herr auf die Spurensuche der einst legendären Schätze des Doms von Merseburg. Und lüftet das Geheimnis, warum der Merseburger Dom die kostbaren Mitren seiner eigenen Bischöfe nur ausgeliehen bekommt?

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