Kultur
Die Schatzinsel - Eine kulinarische Reise durch das Spielerparadies Macao mit Starkoch Wini Brugger
Brot und Spiele - das bietet das kommunistische China seinem Volk auf seiner Schatzinsel Macao, und das in megalomanischen Ausmaßen.
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Mit zehn Milliarden US-Dollar macht das größte Spielerparadies der Welt mehr Geld als Las Vegas und Atlantic City zusammen. Starkoch Wini Brugger besucht seine Haubenkoch-Kollegen in den gigantischen Casino-Resorts am Cotai-Strip und führt durch die Altstadt, die sich den Charme der portugiesischen Kolonie bewahrt hat.
300 Jahre lang war die portugiesische Kolonie Macao der wichtigste europäische Handelsstützpunkt in Asien - bis die Briten nebenan Hongkong gründeten und das Geschäft drastisch zurückging. Die "Rache" der findigen Portugiesen: Sie erlaubten 1847 das in Hongkong verbotene Glücksspiel und zogen so nicht wenig von den Gewinnen der spielfreudigen Geschäftsleute aus Hongkong wieder ab. Macao wurde zum "Monte Carlo" von Asien.
Quelle: ORF/Michael Inmann
Als Portugal 1999 im zweiten Anlauf die Insel an China zurückgab, erzielte der legendäre Casino-König Stanley Ho 40 Prozent der Staatseinnahmen mit seinem Spieltisch-Monopol. Das kommunistische China dachte keinen Augenblick daran, das Zocken wie in Peking zu verbieten - im Gegenteil: Das Monopol wurde aufgehoben und die größten Casino-Betreiber weltweit zur Investition eingeladen. Macao wurde zum "Las Vegas" von Asien - und hat dieses mittlerweile auch schon überholt: Mit zehn Milliarden US-Dollars verdient Macao mehr in einem Jahr als Las Vegas und Atlantic City zusammen - und damit 80 Prozent seiner Staatseinnahmen.
Spiele und Sterne-Essen
Wer viel Geld zum Spielen hat, gibt auch gern beim Essen aus. Der "Guide Michelin" zeichnet gleich neun macanesische Restaurants mit Sternen aus.
Starkoch Wini Brugger besucht einige seiner ausgezeichneten Kollegen auf seinem Streifzug über den Cotai-Strip, ein vier Quadratkilometer großer künstlicher Landstreifen, der die ehemaligen Inseln Coloane und Taipa verbindet.
Dort steht auch das größte Casino der Welt: das Venetian mit 50.000 Quadratmeter Casino-Fläche, 870 Spieltischen und 3.400 einarmigen Banditen.
Quelle: ORF/Michael Inmann
Abseits der Glitzermeile hat Macao aber seinen Charme einer portugiesischen Kolonialstadt behalten. In den engen Gassen der Altstadt, seit 2005 UNESCO-Weltkulturerbe, schwingt noch die portugiesische "Saudade", vermischt mit chinesischer Lockerheit, ein einzigartiges Konglomerat von Ost und West. Und dort duften aus gemütlichen Lokalen macanesische Köstlichkeiten: eine Mischung aus portugiesischer, afrikanischer und chinesischer Küche, importiert von den Seeleuten. Der absolute Meisterkoch dieser Fusionsküche ist Wini Bruggers guter Freund aus frühen Tagen: der schrullige Don Fernando. Besonders beliebt, vor allem unter den Festland-Chinesen, die zu Hunderttausenden nach Macao strömen, um ihrer zu Hause verbotenen Spielleidenschaft zu frönen, sind die vielen kleinen Nudel- und Dim-Sum-Küchen der Stadt, in der Nähe des Tempels der Göttin des Meeres und der Fischer "A Ma Gao" - die der Insel auch den Namen gab: "Macao".
Ein Film von Gerhard Roßka.