Kultur
lesArt - BUCH WIEN 2019
Bereits zum zwölften Mal findet Anfang November mit der BUCH WIEN die größte Literaturveranstaltung Österreichs auf dem Gelände der Messe Wien statt, eingebettet wieder in eine Lesefestwoche, die Veranstaltungsorte in der ganzen Stadt mit einschließt.
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Bei Christian Ankowitsch in der nächsten Ausgabe der "lesArt" anlässlich der "BUCH WIEN" zu Gast: Gustav Ernst und Nell Zink. Darüber hinaus: Buchtipps von Katja Gasser.
Michael Köhlmeier hat einmal gesagt, dass Kunst, Musik und Literatur Inhumanität zwar nicht heilen, Humanität aber stärken könne. Wenn dem so ist, was zu hoffen wäre, so ist auch die BUCH WIEN, das größte Buchevent Österreichs, eine Veranstaltung, bei der es, in ihrem Kern, darum geht, Humanität zu stärken. Zu hoch gegriffen? Vielleicht. Und dennoch: Der Glaube an die Erzählung des Einzelnen, die sich gegen die Erzählung der Mehrheit behauptet, hält die Literatur in ihrem Innersten zusammen. Und dieser Glaube: Er ist mit der Überzeugung verbunden, dass es einen unverhandelbaren Respekt vor der Würde des Menschen gibt, womit wir wieder bei der Humanität wären. Und bei der BuchWien, die sich vielfältig um das Ins-Gespräch-Bringen des Buches als Kulturgut bemüht.
Zu Gast in der "lesArt"-Ausgabe zum Auftakt der BUCH WIEN werden bei Christian Ankowitsch sein: der österreichische Autor Gustav Ernst und die amerikanisch-deutsche Autorin Nell Zink. Gemeinsam ist den beiden, bei aller Unterschiedlichkeit, ein ausgeprägtes politisches Bewusstsein, das in ihrer Literatur in Form eines entschiedenen nicht-sentimentalen Blicks auf die Verhältnisse zum Ausdruck kommt.
Gustav Ernst ist aus der österreichischen Gegenwartsliteratur nicht wegzudenken: Kürzlich ist er 75 Jahre alt geworden. Als Schriftsteller, Dramatiker, Drehbuchautor und Herausgeber der Literaturzeitschrift "kolik" lebt er in Wien. In der österreichischen Literaturszene hält er gemeinsam mit seiner Frau, der Literaturkritikerin und Übersetzerin Karin Fleischanderl, "das Banner des Engagements hoch", so unlängst Ronald Pohl. Mit ihr gemeinsam gründete er 2005 die Leondinger Akademie für Literatur, das Buch ‚Romane schreiben', das kürzlich erschienen ist, hat Gustav Ernst ebenfalls gemeinsam mit seiner Frau verfasst. Dass die literarische Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit nur zielführend ist, wenn sie handwerklich auf dem allerhöchsten Niveau stattfindet: davon ist Gustav Ernst von Anfang an überzeugt gewesen.
Nell Zink wird gern bezeichnet als "US-Stern am deutschen Literaturhimmel": Die im ländlichen Virginia aufgewachsene Autorin lebt seit einigen Jahren südlich von Berlin, in Bad Belzig. Mit dem Roman "Der Mauerläufer", der als Resultat einer Korrespondenz mit Jonathan Franzen entstanden ist, gelang ihr der Durchbruch. Mit ihrem jüngsten, auf Deutsch vorliegenden Buch "Virginia", das Anfang 2019 erschienen ist, legt sie eine Gesellschaftssatire vor, mit der sie abermals beweist, dass sie eine herausragende Begabung zu finsterem Humor hat. In den USA ist inzwischen ein weiterer Roman von ihr erschienen: "Doxology" ist der Titel. Ihre Devise: "Wenn schon schreiben, dann für viele Leser!"