Kabarett
Matthias Egersdörfer: Ein Ding der Unmöglichkeit
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Der Titel seines neuen Programms „Ein Ding der Unmöglichkeit“ entstand laut Egersdörfer, als er dachte, er müsse mal wieder ein neues Programm auf die Beine stellen, und spontan diesen Satz raushaute. Daraus ist ein äußerst vielschichtiger Abend geworden, wenn der Geschichtenerzähler aus Franken, sich in der Schilderung eines rustikalen Menüs aus „Knöchla“ (Eisbein), Sauerkraut, Kartoffeln und Bier zu verlieren scheint, um am Schluss, nach dem letzten Schlehenschnaps, die Atmosphäre mit rohem Fäkalhumor einzureißen: „Ich habe mich nicht mehr im Griff“.
Wenn er cholerischen Anfällen nah, über die Bühne wütet und seinen Vortrag in dramatische Höhen steigert, dann überhört mancher vielleicht die leisen Töne, die Musikalität seines Vortrags und die seltsam verschrobene, manchmal scheinbar unbeholfen daherkommende Poesie seiner Geschichten.
Der fränkische Dialekt, der bei seinen Landsleuten eher als spezielle Eigenart nebenher mitschwingt, ist bei diesem Künstler eine der tragenden Säulen des Vortrags.
Der wütende Misanthrop blickt meist ziemlich finster drein, wenn er schlecht gelaunt und schleppend von den Widrigkeiten seines Alltags erzählt. Aber gerade, wenn man beginnt, sich von der mürrischen Lethargie des Mittelfranken anstecken zu lassen, reißt er einen aus dem Sitz. Matthias Egersdörfer kann laut werden. Sehr laut. Dann tobt er - cholerischen Anfällen nah - über die Bühne und schreit seinen Missmut in die Welt hinaus.
Matthias Egersdörfer ist kompromisslos und mutig, irritierend und verstörend, experimentierfreudig und vielseitig – die 45 Minuten werden garantiert spannend.
Aufzeichnung am 14. September - Etwa 30 Minuten Programmdauer.
Ausstrahlung am 5. Oktober um 21.45 Uhr.