Gesellschaft
"Schweizer, kommt heim!" - Wegen des Coronavirus - im Ausland gestrandet
Der internationale Flugverkehr ist wegen der Coronakrise innerhalb kürzester Zeit zusammengebrochen. Tausende Schweizer sind im Ausland gestrandet.
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"Schweizer, kommt heim!", rief der Bundesrat. Und viele antworteten: "Wir würden ja gerne, aber wie?" Die Reportage zeigt betroffene Schweizer, die im Ausland festsitzen.
Karin Hartmann ist auf einer Kreuzfahrt. Gute zwei Wochen soll die Reise dauern. Zuerst ein paar Tage in Buenos Aires, dann Richtung Süden nach Patagonien. Anschließend nach Norden – und schon bald wieder zurück in die Schweiz. Doch dann kommt die Coronakrise. Über Nacht werden die Häfen in Südamerika geschlossen. Nach fast einem Monat ist sie immer noch auf offener See – Ausgang ungewiss.
Peter Mauderli will seine Ferien in Sri Lanka verbringen. Plötzlich ist er praktisch allein in seinem Hotel. Fast alle Touristen sind über Nacht abgereist. Zudem herrscht nun Ausgangssperre.
Nataliya Wehrle und Tolga Cenker genießen gerade ihre Bali-Ferien, als ihnen klar wird, dass sich die Situation dramatisch verändert. Sie wollen nur noch zurück in die Schweiz.
Und SRF-Filmemacher Jan Fitze dreht in Neuseeland. Seine Hotelbuchungen werden innerhalb von Stunden annulliert. Ob er noch einen Mietwagen bekommt, ist unklar. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Er will es zu seiner Schwester schaffen, die einen Kiwi geheiratet hat und nach Neuseeland ausgewandert ist.
"Kommen Sie in die Schweiz zurück!" Der Aufruf von Außenminister Ignazio Cassis war unmissverständlich. Schweizer Touristen und Geschäftsreisende, die im Ausland unterwegs sind, sollen wegen der Coronakrise heimreisen. Die Epidemie sei weltweit auf dem Vormarsch, immer mehr Flugverbindungen würden eingestellt. Schweizern auf Reisen drohe damit, auf unbestimmte Zeit im Ausland zu stranden.
Zudem solle man die Gesundheitssysteme anderer Länder nicht belasten, mahnte EDA-Chef Cassis. In Regionen mit unzureichender Gesundheitsversorgung komme hinzu, dass eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu einem unberechenbaren Risiko für die Reisenden selbst werden könnte.