Gesellschaft
Kampf mit der IV
Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen tragen eine schwere Bürde. Oft werden ihnen noch zusätzliche Steine in den Weg gelegt: Streitigkeiten mit der Invalidenversicherung.
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Eine enorme emotionale Belastung für die betroffenen Familien. Reporterin Helen Arnet berichtet über die bürokratischen Hürden, mit denen Eltern von Kindern mit Beeinträchtigung zu kämpfen haben.
Selina Matter, neun, hat das Rett-Syndrom und ist geistig und körperlich schwer beeinträchtigt. "Selina gibt uns so viel zurück mit ihrer Lebensfreude, wir sind glücklich mit ihr!", sagt ihre Mutter Isabelle Matter. Doch ein Rechtsstreit mit der Invalidenversicherung des Kantons Luzern liegt wie eine schwarze Wolke über der Familie. Jahrelang und mithilfe von Anwälten kämpfen Isabelle und Toni Matter mit der Invalidenversicherung um eine Kostengutsprache für die Kinderspitex. "Die Leute wissen nicht, dass es für uns eigentlich die größte Kraft braucht, mit der IV Lösungen zu finden", sagt Selinas Vater Toni Matter.
Ähnliche Erfahrungen musste auch Charlotte Menzi machen. Ihr fünfeinhalbjähriger Sohn Cederic erlitt noch im Mutterleib zwei Schlaganfälle und ist seither körperlich und geistig schwer behindert. Charlotte Menzi teilt das Schicksal von Familie Matter und unzähligen anderen Familien und wartet teilweise Jahre lang auf Kostengutsprachen und Revisionen. Ihre Querelen mit der Invalidenversicherung beschreibt sie Reporterin Helen Arnet folgendermaßen: "Wie man es als Mutter auch macht – für die IV ist es nie richtig."
Gänzlich durchs Netz der Invalidenversicherung gefallen sind Christina und Hansruedi Schönholzer mit ihrer zweieinhalbjährigen Tochter Mira. Mira hat schwere körperliche und geistige Beeinträchtigungen. Doch weil eine Diagnose fehlt, hat die Invalidenversicherung ihre Leistungen an Familie Schönholzer ab Miras zweitem Geburtstag eingestellt – mit gravierenden Folgen für die ganze Familie.