Gesellschaft
Versteckt geboren – Das Schicksal lediger Mütter in den 70ern
«La Kinderfabrik» nannten Einheimische das abgelegene Haus im Kanton Jura, in dem bis 1978 insgesamt 920 Kinder zur Welt kamen. Es waren ledige Mütter wie Agnes, die versteckt gebar, und Kinder wie Nicole und Urs, die danach zur Adoption freigeben wurden.
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Belfond ist ein Weiler zwischen Saignelégier und Goumois im Kanton Jura. In dieser abgelegenen idyllischen Landschaft in der Nähe der französischen Grenze spielten sich über rund 25 Jahre dramatische lebensverändernde Ereignisse ab. Hier betrieb eine katholische Schwesterngemeinschaft aus Solothurn ein Haus für ledige Mütter, ein sogenanntes Mütter- und Säuglingsheim. Viele Frauen kamen jedoch nicht freiwillig, sondern wurden von ihren Eltern oder der Vormundschaft in den hintersten Winkel der Freiberge verfrachtet, weil sie ihre Schwangerschaft verstecken wollten, nicht verheiratet waren oder der Kindsvater das Weite gesucht hatte.
Christa Miranda reist in ihrem beeindrucken Dokumentarfilm zurück in die Vergangenheit der «Kinderfabrik» und lässt Frauen, die in Belfond ihre Kinder zur Welt brachten, Kinder, die adoptiert wurden, sowie eine Hebamme und Vertreterinnen des Seraphischen Liebeswerks Solothurn zu Wort kommen.
Ein Film von Christa Miranda.