Gesellschaft
Traumseen der Schweiz: Herbstgeschichten am Wasser (Staffel 2, Teil 3)
Im Herbst zeigen sich die Seen der Schweiz in goldenen Farben. Ob an den Berner Oberlandseen, dem Lago Maggiore oder im Dreiseenland Jura, die Menschen leben im Einklang mit den Jahreszeiten.
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Kapitän Jean de Bosset kennt jeden Meter des Neuenburgersees. Thomas Posch sorgt sich um seinen Zürichsee, während Familie Eicher sich in ihrem Caravan am Lago Maggiore sehr wohl fühlt. Die Globetrotterin Thesi Zwyssig entdeckt die eigene Heimat mit völlig neuen Augen.
Der ehemalige Kapitän Jean de Bosset - genannt «Bosco» - erstellt auf eigene Faust Navigationskarten vom Neuenburgersee. Wenn im Herbst die Winde das Wasser aufmischen und sich der See in Bewegung setzt, dann entstehen gefährliche Untiefen für den Schiffsverkehr. Auch künstliche Inseln - gebaut als Rückzugsorte für Wasservögel - sind nicht zu unterschätzende Hindernisse. Bosco möchte Bootsbesitzer und Freizeitkapitäne vor diesen Gefahren schützen.
In Kilchberg bei Zürich befindet sich die Limnologische Station. Seit mehr als 40 Jahren überwachen die Wissenschaftler das Wohlergehen des Zürichsees. Der Biologe Thomas Posch macht sich Sorgen, denn das Ökosystem eines Sees ist abhängig von den Temperaturen und der Klimawandel hat zur Folge, dass das Wasser immer wärmer wird. Nun zeigen sich Algen, die im Herbst eigentlich nichts im See zu suchen haben. Und da der Zürichsee mehr eine Million Menschen mit Wasser versorgt, stellt sich die Frage, wie gut vorbereitet sind die Seewasserwerke auf die steigenden Algenvorkommen?
Die milden Temperaturen auf der Alpensüdseite machen den Lago Maggiore auch im Herbst zu einem beliebten Hotspot. Die pittoreske Tessiner Architektur und das südländische Lebensgefühl gepaart mit Schweizer Gründlichkeit, sorgt seit den 1950er Jahren für einen touristischen Ansturm. "Camping" war der neue Trend. Günstig übernachten im Zelt oder Caravan, endlich war die Reise in die teure Schweiz an den Lago Maggiore für Besucher aus ganz Europa erschwinglich. Für Hanspeter und Elfie Eicher aus St. Gallen ist der «Campo Felice», «Campingplatz zum Glück», Seelenbalsam und eine Flucht vor dem Alltag.
Die «Lötschberg» ist der letzte Raddampfer auf dem Brienzersee im Berner Oberland. Noch eine Fahrt, dann geht der einhundertsechs Jahre alte Raddampfer in die Winterpause. Theres Hofmann ist die erste Frau in der Funktion des sogenannten "Steuermanns". Aufgewachsen ist die 35-jährige direkt am Hafen von Brienz, dort, wo die Dampfschiffe Halt machten bevor es wieder auf den See ging. Ihren Traum, eines Tages ein solches Schiff selbst zu steuern, hat sie sich erfüllt.