Menschenmenge überquert eine Straße vor dem Eingang zur Shibuya Station in Tokio; viele tragen Winterkleidung und einige einen Mund-Nasen-Schutz.

Gesellschaft

Notstand am Jobmarkt. Wer macht die Arbeit?

Was den Arbeitskräftemangel betrifft, liegt Österreich im EU-Vergleich an der Spitze. Und das, obwohl sich die Wirtschaft auf Talfahrt befindet und die Arbeitslosigkeit steigt.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Sendetermin
01.08.2025
01:30 - 02:05 Uhr
Verfügbar in
D / CH / A

Zwei Phänomene tragen maßgeblich zu diesem Umstand bei. Erstens der demografische Wandel: die Babyboomer gehen in Pension, zu wenige Junge kommen nach, wodurch die Erwerbsbevölkerung stetig abnimmt.

Zwei Frauen sitzen an einem runden Tisch mit Getränken in einem hellen Raum mit Panoramablick auf eine Küstenstraße und das Meer.
Korrespondentin Diana Weidlinger mit Sozialanthropologin Unnur Dís Skaptadóttir. Zuwanderung nicht ohne Rassismus – die Sozialanthropologin forscht seit 20 Jahren an der Universität und kennt die Schwierigkeiten einer multikulturellen Gesellschaft.
Quelle: ORF

Arbeitsmarktforscher sind sich einig, es braucht Zuwanderung, um die fehlenden Arbeitskräfte auszugleichen. Und zweitens die Qualifikation der arbeitslosen Menschen passt häufig nicht zu den Anforderungen der Betriebe. Dieses sogenannte "Mismatch" führt zum Fachkräftemangel. Dass Österreich mit diesen Problemen und seinen Folgen nicht allein dasteht, zeigt ein Blick in die weltweite Arbeitswelt.

In Island ist der Anteil ausländischer Arbeitskräfte inzwischen auf 24 Prozent gestiegen. Bei einer Gesamteinwohnerzahl von rund 400.000 machen 20.000 Polinnen und Polen die größte Einwanderergruppe aus. Doch die Integration hinkt hinterher, häufig leben die Menschen in einer Art Parallelgesellschaft. Korrespondentin Diana Weidlinger besucht die polnische Samstagsschule in Reykjavik und spricht mit Dominika Kryztofsdóttiir, gebürtige Polin und Lehrerin, darüber, ob sie sich willkommen fühlt und wie wichtig die Pflege der eigenen Kultur in der neuen Heimat ist.

Mehrere Personen in weißer Schutzkleidung und Hauben arbeiten in einer japanischen Bäckerei an der Teigverarbeitung.
Die Nahrungsmittelproduktion gehört in Japan zu den Branchen mit akutem Arbeitskräftemangel.
Quelle: ORF

Keine andere führende Industrienation hat sich bisher so hartnäckig gegen ausländische Arbeitskräfte gesperrt wie Japan. Doch die sinkende Geburtenrate und die alternde Bevölkerung fordern ein Umdenken.

Um die Wirtschaft wettbewerbsfähig zu halten, kann das Land nicht länger auf Arbeitskräfte aus dem Ausland verzichten. Korrespondentin Isabella Purkart begleitet den jungen Oberösterreicher Raphael, der in einer japanischen Großbäckerei arbeitet. Er berichtet von den Herausforderungen, denen sich Migranten in einer homogenen Gesellschaft wie der Japans stellen müssen.

Eine Frau im grünen T-Shirt erklärt einem älteren Mann mit Brille an einem Reinigungswagen etwas, beide stehen in einem freundlich gestalteten Innenraum.
Korrespondent Christian Wehrschütz mit Heli Erzenicnik. Sie stammt aus Madagaskar und arbeitet in einem Altersheim in Prevalje, Slowenien.
Quelle: ORF

Jahrzehntelang galt das ehemalige Jugoslawien als Quelle für Arbeitskräfte in Österreich und anderen Ländern der EU. Doch diese Zeiten sind vorbei. Inzwischen suchen diese Länder selbst in zahlreichen Branchen nach Arbeitskräften.

Zwar kommt derzeit die Mehrheit der Arbeitsmigrantinnen und -migranten hier noch vom Balkan, doch ein Wandel hat eingesetzt. Korrespondent Christian Wehrschütz ist in Slowenien unterwegs, wo bereits jede sechste Arbeitskraft kein gebürtiger Slowene mehr ist. Die Zahl derer, die aus Indien, Bangladesch, Nepal oder den Philippinen kommen, nimmt rasch zu, was neue Probleme mit sich bringt.

Slowenien hat jüngst in Manila eine diplomatische Vertretung eröffnet, um einer Ausbeutung philippinischer Arbeitskräfte durch Agenturen entgegenzuwirken.

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