Franz Lackner

Gesellschaft

Missionar am Ende der Welt - Franz von Sabu

Es war im März 1967, als der junge Steyler Missionar Franz Lackner die kleine indonesische Insel Sabu zum ersten Mal betrat. Seitdem hat er sie nicht mehr verlassen und seine steirische Heimat nicht mehr gesehen. Zu viel zu tun gibt es dort für ihn.

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Sabu liegt, weitgehend vom Rest des Landes und der Welt ignoriert, 600 km von Bali entfernt und ist die südlichste Insel des indonesischen Archipels, schwer erreichbar und uninteressant für Investoren.
Als Pater Lackner vor fast 50 Jahren auf die Insel kam, gab es weder Autos noch Schulen und keine richtigen Brunnen. Aufgrund seiner Initiative wurden im Laufe der Jahre viele Brunnen gebaut, finanziert von Spendern aus Österreich.
Bildung jedoch ist sein größtes Anliegen. Ende der 1960er Jahre konnten die meisten Sabunesen weder lesen noch schreiben. Viele wussten nicht einmal, was eine Schule ist. Das änderte sich, als Franz Lackner 1970 die erste Schule bauen ließ und Internate für Mädchen und Burschen gründete. Mittlerweile konnte er vier weitere Schulen fertigstellen und so bereits vielen Kindern eine gute Ausbildung ermöglichen.

Der Pater ist ein echter Indonesier

Ein ehemaliger Lehrer erinnert sich an Pater Franz' Anfangszeit: "Die meisten Menschen auf Sabu konnten damals weder lesen noch schreiben, sie wussten nicht einmal, was eine Schule ist. Pater Franz hat viel für uns getan. Oft haben wir ihn gesehen, wie er einen schweren Reissack vom Markt zum Internat getragen hat. Seine Taschen waren immer voll mit Medikamenten und er war der allererste auf der Insel, der ein Moped hatte, das er vor allem zum Einsatz für die Kranken brauchte. Der Pater ist ein echter Indonesier, mehr als die Einheimischen."

Pater Franz lebt ganz nach dem Motto seines Ordens : "Mitleben, Mitbeten, Mitarbeiten". Von den 60.000 Einwohnern auf Sabu sind über 80 % Protestanten und nur 6 % Katholiken und 7% Muslime. Die restlichen 7 % sind immer noch Anhänger einer animistischen Naturreligion. Für Franz Lackner war die Religionszugehörigkeit jedoch nie ein Konfliktthema. Für ihn zählt ein gemeinsames Miteinander in Harmonie und Toleranz. Um die Kinder in den Internaten versorgen und um Brunnen bauen zu können, ist der heute 74jährige Missionar auf Spenden aus der Heimat angewiesen. Seine vier Schwestern in der Oststeiermark sind unermüdlich im Einsatz, um ihren Bruder auf dieser "vergessenen" Insel zu unterstützen.

Schon James Cook landete auf Sabu

Vor über 240 Jahren ging bereits der berühmte Seefahrer James Cook auf Sabu an Land.

Diese Insel wird von den Einheimischen Savu genannt. Sie ist so unbekannt, dass ich sie nicht einmal auf einer Seekarte finden konnte. James Cook, 21.9.1770 - Logbucheintrag
Bauer bei der Reisernte - tradionellerweise noch mit der Hand
Traditionelle Arbeitsmethoden herrschen auf Sabu noch vor - hier bei der Reisernte
Quelle: ORF/Gundi Lamprecht

Und so unbekannt ist sie bis heute geblieben.

Die Menschen leben von dem, was der Boden hergibt. Einige verdienen sich ihren Unterhalt mit traditioneller Handarbeit und einige leben vom Fischfang. Sonst gibt es nicht viel. Deshalb ist die Insel auch uninteressant für Investoren und die Einheimischen sind weiterhin auf Menschen wie Pater Lackner angewiesen. Pater Franz hat in Indonesien noch lange nicht ausgedient. Sich zur Ruhe setzen ist für ihn undenkbar. Dafür hat er noch zu viel vor und wird noch zu sehr gebraucht. "Wir sollen uns nicht scheuen, denen zu Diensten zu sein, die es brauchen. Das ist unser Testament. Wenn jemand in Schwierigkeiten ist, warum sollen wir nicht helfen?"

In seine alte Heimat wird Franz von Sabu freiwillig wohl nicht mehr zurückkehren.

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