Trotz all der Verrücktheit wachsen einem die alten Leute ans Herz. Doch es ist offensichtlich, dass hier aus dem Altern ein Business gemacht wird.

Sie sind guter Dinge, finanziell unabhängig und leisten sich nochmals alles, was das Herz begehrt. In der luxuriösen Altersresidenz Palace in Miami bleibt kein Wunsch unerfüllt. Zurückhaltung gibt es nicht. Die Partys sind extravagant, die Buffets überquellen und der Lärmpegel ist hoch.

Der Filmemacher Beat Oswald begleitet die Damen und Herren in ihrem pompösen Lebensabend ohne je die Absurditäten ins lächerliche zu ziehen. Empathisch und auf der Suche nach den leisen Zwischentönen in dieser verrückten Welt beobachtet der Film das Leben in der Altersresidenz. Die betagten Menschen wohnen in nach ihren Wünschen eingerichteten kleinen Apartments. Rundherum wird von den Palace Betreibern alles geboten, was an Unterhaltung und Ablenkung möglich ist; gemeinsames Turnen, sich im Pool treiben lassen, Tischtennis spielen oder Sprachen lernen. Der Dreh- und Angelpunkt des Tages: die Happy Hours mit live Musik. Im pompösen Speisesaal mit Tanzfläche steht ein Rollator, ein Gehstock lehnt an der Wand und die Menschen geniessen den Luxus und das Zusammensein. Und wenn kein Tanzpartner zur Verfügung steht, wird auch mit dem Rollator ausgelassen getanzt.

Die Betreiber haben sich mit dem Palace ihren American Dream verwirklicht. Auch für die Angestellten der Altersresidenz, in deren Cafeteria jedoch bloss Plastikstühle stehen, ist das Palace ein beliebter Arbeitsort, dessen Philosophie sie mittragen. Mit viel Geduld und auf sympathische Art und Weise erfüllen die Angestellten die Wünsche der Bewohner. Doch der endlose Luxus verdeckt nicht, dass hier aus dem Altern ein Business gemacht wird.