Gewalt in der Erziehung Hand und Kind

Gesellschaft

Gewalt in der Erziehung

«Meine Mutter hat mich jahrelang geschlagen, getreten und eingesperrt. Noch schlimmer aber war, wenn sie tagelang nicht mit mir geredet hat.» Was der 35-jährige D. in seiner Kindheit erlebt hat, teilt er mit vielen Kindern in der Schweiz.

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Jedes 20. Kind erlebt physische und jedes vierte Kind psychische Gewalt. Das ist nicht explizit verboten in der der Schweiz.

In diesem «DOK»-Film von Andrea Pfalzgraf erzählen vier Menschen zwischen 16 und 64, wie sie Gewalt in der Kindheit erlebt haben und was das mit ihnen gemacht hat. In der Schweiz wird seit vielen Jahren darüber diskutiert, ob es ein explizites gesetzliches Verbot von Gewalt in der Erziehung braucht. In den meisten europäischen Ländern ist gesetzlich festgehalten, dass die Anwendung von Gewalt verboten ist. In Deutschland beispielsweise seit dem Jahr 2000. Dort belegen Studien auch die Wirksamkeit des Verbotes.

Gibt es viel Stress in einer Familie oder ist ein Elternteil isoliert und auf sich allein gestellt, kann der Alltag mit Kindern an die Nieren gehen. Da kann in der Verzweiflung schnell einmal die Hand ausrutschen oder man sagt etwas, was man gleich wieder bereuht. Wer als Kind geschlagen oder erniedrigt wurde, kann sich in der Regel daran erinnern. Weshalb aber geschlagen wurde, vergessen viele. «Was bleibt, ist ein Gefühl von Hass», erinnert sich der Liedermacher Linard Bardill.

«Das grösste Missverständnis bei kleinen Kindern ist, wenn man meint, dass sie einen extra ärgern», sagt die Entwicklungspsychologin Heidi Simoni. Kleine Kinder können das noch gar nicht, sie müssen einfach viel ausprobieren.

«Eine Ohrfeige hat noch niemandem geschadet» hört man nach wie vor, allerdings eher von der älteren Generation. Diese Aussage ist falsch. Unzählige Studien belegen die negativen Folgen von regelmässiger physischer aber auch psychischer Gewalt in der Kindererziehung. Und keine einzige Studie kam zum Schluss, dass Gewalt etwas Positives bewirkt. «Jeder Schlag verletzt die Seele», bestätigt auch Georg Staubli, Chef des Notfalls und der Kinderschutzgruppe im Kinderspital Zürich.

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Gesellschaft -

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