Rabbi Schlomo Hofmeister, Dechant Ferenc Simon, Imam Ramazan Demi

Gesellschaft

Eine fast unmögliche Freundschaft

Eine ungewöhnliche Reisegesellschaft: ein Rabbi, ein Pfarrer und ein Imam - zur Route der Reisegruppe gehören die wichtigsten Heiligtümer der drei abrahamitischen Religionen.

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Ihre Ziele sind die West- oder Klagemauer und Davidsgrab, Grabeskirche und Tempelberg mit der Al-Aqsa-Moschee und dem Felsendom; Betlehem, Geburtsort Jesu, und Hebron, Begräbnisort des Patriarchen Abraham, auf den sich alle drei Religionen berufen. Der Ölberg, wo nach Überzeugung aller entweder am Ende der Zeiten der Messias erscheinen soll - oder schon erschienen ist.
Sie gelangen nach Abu Gosch, ein arabisches Dorf in Israel, in dem Araber und Juden weitgehend ohne Probleme zusammenkommen und sich die Benediktinermönche des dort ansässigen Klosters in dieses Miteinander einbringen, und Masada am Toten Meer, Ort eines verzweifelten Kampfes der Juden gegen die römischen Besatzer um 70 nach Christus.

Rabbi mit Studenten im Gespräch auf einer Straße in Jerusalem
Dechant Ferenc Simon mit Imam Ramazan Demir, Rabbi Schlomo Hofmeister und Studenten auf der Via Dolorosa in Jerusalem.
Quelle: ORF/Peter Beringer

Gemeinsam besuchen Rabbi, Pfarrer und Imam die Heilige Stadt und die heiligen Stätten der unterschiedlichen Religionen, sie zeigen sich gemeinsam in der Öffentlichkeit, diskutieren untereinander und mit Fremden über religiöses Leben und religiöse Praxis, und sie leben auch die Unterschiede. Dass dennoch das Gemeinsame im Vordergrund steht, ist keineswegs selbstverständlich, sondern sehr brisant - vor allem vor dem Hintergrund des politischen Nahostkonflikts, der auch das Friedenspotential der drei Religionen herausfordert.

Wie sich auf der Reise zeigt: Dies kann auch der andere akzeptieren - jenes nicht. Diese Grenzen des Dialogs sind zugleich Anhaltspunkte: Hier kann man einhaken, fragen, hinterfragen, einander kennenlernen und besser verstehen. Jeder hat eine ganz eigene Version der menschlichen Geschichte und der Geschichte der eigenen Religion - und der Religion des anderen. Das kann trennen, den Blick auf die Sicht des Nächsten verdecken. Doch indem man es gegenseitig erklärt, eröffnet sich auch eine Möglichkeit, trotz der Unterschiede zusammen zu leben - auch in Europa. Christentum, Islam, Judentum:

Muslimische, christliche und jüdische Studenten in einem arabischen Dorf bei Gush Ezyon im Westjordanland.
Muslimische, christliche und jüdische Studenten in einem arabischen Dorf bei Gush Ezyon im Westjordanland.
Quelle: ORF

Die gegenseitigen Begegnungen waren über Jahrhunderte oft von Verdächtigungen und Distanz, Feindschaft und Unterdrückung der jeweils Andersgläubigen und sogar von Krieg geprägt. In vielen Weltgegenden ist das Zusammenleben bis heute mehr als schwierig; Feindschaft und selbst Vertreibungen haben in den vergangenen Jahrzehnten wieder an Brisanz zugenommen. Religion wird für politische Zwecke instrumentalisiert.

Zugleich ist Religion in Gefahr, politische Macht für sich zu nützen. Dass es den drei großen monotheistischen Religionen dennoch möglich ist, sich zu verständigen, die Gemeinsamkeiten hervorzuheben und zu einem produktiven Zusammenleben zu kommen, das wollten der Wiener Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister, der katholische Pfarrer Ferenc Simon und der Imam und islamische Gefängnisseelsorger Ramazan Demir, alle drei aus Wien, beweisen - durch ihre gemeinsame Reise ins Heilige Land. Ein Film über das nicht immer leichte, aber mögliche Miteinander von Juden, Christen und Muslimen.

Eine Dokumentation von Peter Beringer

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