Gesellschaft
Das ganz normale Verhalten der Österreicher... zu Haustieren
Die Österreicher sind tiervernarrt: 1,3 Millionen Katzen tummeln sich in Österreichs Haushalten, mehr als eine halbe Million Hunde und fast ebenso viele Kleinsäugetiere.
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Die Dokumentation wirft einen heiteren Blick auf das Mit- und Gegeneinander von Frauchen, Herrchen und dem heiß geliebten Haustier. Die Psychologie der Mensch-Tier-Beziehung wird nachvollziehbar, und außerdem werden Zahlen und Fakten rund um die Heimtierhaltung geliefert.
Da gibt es die Hundebesitzerin aus dem niederösterreichischen Hennersdorf, die sich gemeinsam mit ihrer trächtigen Border-Collie-Hündin auf den vierbeinigen Familienzuwachs vorbereitet. Die Kamera ist bei der Geburt in einer liebevoll ausgestatteten Holzbox in der Küche dabei und begleitet die ersten wackeligen Schritte der kleinen Welpen sowie den Umzug eines der Hundebabys zu seiner neuen Besitzerin, einem zehnjährigen Mädchen. In der ersten Nacht im neuen Zuhause beschert der Welpe der Familie einige Erlebnisse, an die alle noch lange denken werden. Für Sabine sind ihre Tiere die wichtigsten Ansprechpartner im Leben. Drei Hunde und zwei Katzen leben mit ihr in ihrer kleinen Wohnung. Vor allem ihr Golden Retriever ist ein unverzichtbarer Wegbegleiter: Er öffnet der an multipler Sklerose leidenden Frau die Tür, bringt ihr Zigaretten, das Telefon und alle anderen Gegenstände, die sie braucht. Die Hundestylistin Veronika Vesely hat sich ganz der Hundefellpflege verschrieben: In ihrem Wiener Hundesalon rückt sie den vierbeinigen Lieblingen mit Schere, Shampoo und Föhn auf den Leib. Bis zu zehn Mal im Jahr kommen ihre Kunden und legen nicht selten 90 Euro auf den Tisch, um Wauzi und Co. eine Rundumpflege mit Bio-Conditioner, Parfum und Haarspülung angedeihen zu lassen.
Hinterlassenschaften in Parks und auf Gehsteigen sorgen für Konfliktpotenzial. Auch die Schattenseiten der Tierliebe und des engen Zusammenlebens von Mensch und Vierbeinern bleiben in der Doku nicht unbeleuchtet. Die geruchsintensiven Hinterlassenschaften, die in Parks und auf Gehsteigen oft genug zu Konflikten Anlass geben, sind ebenso Thema wie der Alltag in einer Tierarztpraxis, in der die vierbeinigen, gefiederten und sonstigen tierischen Patienten die Behandlung meist tapferer ertragen als deren Besitzer, die nicht selten völlig aufgelöst vor Sorge das tröstende Wort des Tierarztes brauchen. Ein Besuch in der Hundeschule darf in der Doku ebenfalls nicht fehlen. Jeden Mittwoch um Punkt 17.00 Uhr füllt sich der Platz an der Lusthausstraße in Wien mit jungen Hunden jeglicher Rasse und Farbe. Unter ihnen der gemütliche und schwergewichtige Neufundländer Macho, der gelehrige Rottweiler Amok und die Beagle-Hündin Xilla. Gemeinsam mit Frauchen und Herrchen sollen die Vierbeiner hier lernen, sich in jeder Situation angemessen zu verhalten. Doch Beagle Xilla denkt gar nicht daran, die Anweisungen von Herrchen Walter Kozak zu befolgen: Herrchen ruft und ruft, doch Xilla zieht das Spiel mit ihren neuen Hundefreunden vor, selbst unzählige Bestechungsleckerli oder ihr Lieblingsspielzeug motivieren sie nicht zum Gehorsam.
Skurrile Charaktere, bizarre Situationen und intensive Einblicke in die ganz alltägliche Tierliebe, die sich allein Österreichs Hundehalter 1,3 Milliarden Euro im Jahr kosten lassen: "Das ganz normale Verhalten der Österreicher ... zu Haustieren" ist eine augenzwinkernde Doku, die zum Schmunzeln einlädt. Ganz nebenbei macht der Film die Psychologie der Mensch-Tier-Beziehung nachvollziehbar und liefert dazu Zahlen und Fakten rund um die Heimtierhaltung.