Helga und Willi Payrich aus Leobersdorf (Niederösterreich) beim Ball der Wiener Symphoniker im Rathaus Wien

Gesellschaft

Das ganz normale Verhalten der Österreicher... beim Feiern

Das bunte Treiben bei einem Wiener Ball, das feucht-fröhliche Feuerwehrfest in einer ländlichen Gemeinde oder das Firmenjubiläum: Ein Anlass zum Feiern ist schnell gefunden, und Feierwillige finden sich zahlreich ein.

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Österreich ist eine Nation, die sich selbst gerne als feierfreudig darstellt und das Feiern an sich als österreichische Lebenskunst zu untermauern versucht. In 43 äußerst unterhaltsamen Filmminuten gewährt die Dokumentation einen erhellenden Einblick in die verschiedenen Arten zu Feiern und beleuchtet ethnologische und psychologische Hintergründe, wer feiert welche Feste, wie und warum.

Die einen feiern zünftig mit Blasmusik, Bier und Schweinebraten beim Feuerwehrfest, andere wiegen sich elegant in Smoking und Abendkleid im Walzertakt. Die Dokumentation gewährt einen amüsanten und äußerst kurzweiligen Einblick in die verschiedenen Arten zu feiern und beleuchtet ethnologische und psychologische Hintergründe der Festgestaltung. Denn Österreich ist eine Nation, die sich selbst gerne als feierfreudig darstellt und das Feiern an sich als österreichische Lebenskunst zu untermauern versucht. Die Bandbreite der begleiteten Festivitäten reicht von der kirchlichen Zeremonie, über ein kubanisches Fest in Niederösterreich und ein Firmenjubiläum bis hin zum Ballbesuch und weltlicher Zügellosigkeit am Donauinselfest.

Kirchliche Zeremonien: Bei Familie Hödl aus Gnas in der Steiermark stehen 2006 gleich zwei traditionelle Feiern an. Die kleine Anja wird getauft und Sohn Christian kommt zur Erstkommunion. Der Achtjährige ist so lebhaft und aufgeweckt, dass es für Gabi und Rudi Hödl nicht immer leicht ist, die Familienfeste in würdigem Rahmen über die Bühne gehen zu lassen. Dass während der kirchlichen Zeremonien die jahrhundertealten Rituale eingehalten und festlich zelebriert werden, dafür sorgt Pfarrer Franz Neumüller. Die Dokumentation begleitet ihn bei einem der größten Fronleichnamszüge Österreichs und zum Feuerwehrfest, wo er Vater Hödl und Sohn Christian in weinseeliger Atmosphäre wieder trifft.

Weltliche Zügellosigkeit: Weltlicher und vor allem unkontrollierter geht es auf dem Donauinselfest zur Sache: Um ein modernes, kommerzielles Fest zu dokumentieren, entschieden sich die Gestalter, das Ehepaar Helga und Willi Payrich aus Niederösterreich bei ihrem ersten Besuch des Dounauinselfestes mit der Kamera zu begleiten und außerdem eine Nacht in der Unfallambulanz des Arbeiter-Samariter-Bundes zu verbringen. Während die Payrichs etwas ratlos in der Menge Jugendlicher stehen, aber dennoch Gefallen an der Massenveranstaltung finden, herrscht in der Unfallambulanz chaotische Betriebsamkeit: Unzählige Alkoholleichen gilt es fachgerecht zu versorgen.

Familie Payrich aus Leobersdorf in Niederösterreich feiern eine Geburtstagsparty im Garten mit dem Motto "Cuba"
Familie Payrich aus Leobersdorf in Niederösterreich feiern eine Geburtstagsparty im Garten mit dem Motto "Kuba"
Quelle: ORF/Langbein & Skalnik/Sigrid Seyfried

Kuba in Niederösterreich: Wenige Wochen nach ihrem Donauinselfest-Besuch richtet das Ehepaar Payrich eine Gartenparty aus: Willi wird 52 Jahre alt. Der Film zeigt die beiden bei den Vorbereitungen für die Geburtstagsparty. Motto des Festes soll Kuba sein und so drapieren sie zunächst Plastikfische und Plastikpalmen in ihrem Leobersdorfer Garten, anschließend sorgen sie für karibische Stimmung, indem sie sich mit Blumenketten behängen. Die Cocktailbar ist während der Party der Hauptanziehungspunkt des Festes.

Das Firmenjubiläum: Wolfgang Hötschl ist Geschäftsführer eines österreichischen Snackherstellers, der sein 50-jähriges Betriebsjubiläum feiert. Für seine 430 Mitarbeiter will Hötschl eine ganz besondere Feier veranstalten und hat dafür die bizarre Atmosphäre der Pferdersport-Arena Magna Racino gewählt. Die Dokumentation begleitet nicht nur zwei Mitarbeiter während des Firmenjubiläums, sondern schaut auch hinter die Kulissen: Der Geschäftsführer und seine Marketing-Leiterin beraten über den Programmablauf und die Sitzordnung, nehmen den Veranstaltungsort genau unter die Lupe und überlassen auch beim Essen nichts dem Zufall.

Goldenes Verdienstzeichen des Landes: Eine ganz besondere Zeremonie haben die Filmemacher im Landhaus Linz eingefangen: Rund hundert Männer und Frauen haben sich im Festsaal des Hauses eingefunden, um der Ehrung von 22 Bankangestellten beizuwohnen. Einer der Geehrten ist Gerhard Schalk. Er ist zusammen mit seiner Frau angereist, um das goldene Verdienstzeichen in Empfang zu nehmen.

Urbane Jugendliche, feucht-fröhlich: Ein krasses Kontrastprogramm zur steifen Ehrung sind die Szenen über sieben Jugendliche, die der Film durch eine Nacht in Wien begleitet. Als Anlass zum Feiern genügt den Wienern und Niederösterreichern, die zwischen 17 und 21 Jahre alt sind, dass es Wochenende ist. Zunächst treffen sie sich in Ferdinands Wohnung zum "Vorglühen". "Vorglühen" bedeutet für die jungen Menschen bei Bier und Wodka in einer Privatwohnung zusammensitzen, um sich so preisgünstig zu betrinken. Sobald dieses Ziel erreicht ist, zieht die Horde durch die Techno-Clubs der Stadt. Ein sehr anstrengendes Unterfangen: Schon bei der ersten Diskothek gibt es Probleme mit dem Türsteher: Marian hat die falsche Jacke und die falschen Schuhe an. Laut grölend ziehen die jungen Menschen weiter, bis sie schließlich zu ohrenbetäubender elektronischer Musik ausgelassen tanzen können.

Der Ball: Tanzen will auch das Ehepaar Helga und Willi Payrich. Der Film folgt den Leobersdorfern nach Wien. Hier besuchen sie den Ball der Wiener Symphoniker. Willi Payrich - ballgemäß im Smoking - gibt sich weltmännisch. Doch seine Frau kann sich kleine Seitenhiebe wegen seiner nicht ganz so weltmännischen Tanzkunst nicht verkneifen.

Die Dokumentation gewährt einen erhellenden Einblick in die verschiedenen Arten des Feierns und beleuchtet ethnologische und psychologische Hintergründe: Wer feiert welche Feste, wie und warum?

Eine Dokumentation von Kurt Langbein und Maximilian Stelzle

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