Gesellschaft
Rente - Alt gegen jung
Rentner, die Flaschen sammeln und um billige Lebensmittel anstehen: Mit dem neuen Rentenpaket will die Bundesregierung Altersarmut entgegenwirken. Geht am Ende die teure Reform zu Lasten der der jungen Generation?
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Um die Rente ranken sich viele Legenden. "Die Rente ist sicher", sagte Norbert Blüm. "Kinder kriegen die Leute immer", sagte Konrad Adenauer. Beide irrten.
Innerhalb von 20 Jahren gab es mehr als ein Dutzend Rentenreformen in Deutschland. Durch das ab Januar geltende neue Gesetz wird das Rentenniveau nicht weiter absinken. Das ist der Abschied von der Generationengerechtigkeit, kritisiert nicht nur der Arbeitgeberverband. Denn anders als es das Bild von flaschensammelnden Rentnern vermittelt, ist das Armutsrisiko bei älteren Menschen geringer als bei jüngeren.
Das liegt zum Beispiel an der wachsenden Lohnungleichheit zwischen Jung und Alt. Prekäre Jobs, befristete Verträge: Jüngere Menschen haben es heute schwerer als ihre Eltern, ein gutes Einkommen zu erzielen. Bald gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente. Bleibt das Rentenniveau stabil, wie es die Reform jetzt vorsieht, müssen die Jungen automatisch mehr schultern.
Ob die jüngste Reform tatsächlich den bedürftigen Rentnern hilft, ist fraglich. Denn wenn Minirenten steigen, müssen sie in der Regel mit anderen staatlichen Unterstützungen verrechnet werden. Hauptsache, Jung und Alt lassen sich nicht gegeneinander ausspielen, erklärt der Politikwissenschaftler Michael Klundt gegenübr makro.
Grafiken zur Rente
5 Fakten zur Rente
Beiträge aus der Sendung
Rente: "Enorme Ungleichheit"
Der Politikwissenschaftler Prof. Michael Klundt fordert ein Rentensystem, in das alle Erwerbstätigen einzahlen - auch Selbständige, Beamte, Politiker und Minister.