Ausgerechnet Klimaschutz-Meister Deutschland kommt den selbstgesteckten Zielen nicht nach. 2008 lag Deutschland noch auf Platz 2 beim Ranking in Sachen Klimaschutz. Heute - zehn Jahre später - ist Deutschland auf Platz 27 abgerutscht. Um 40 Prozent wollte die Bundesregierung den CO2-Ausstoß bis 2020 senken. Nach aktuellen Berechnungen wird die Einsparung nicht mehr als 32 Prozent betragen.

Nicht nur die boomende Wirtschaft und die Zunahme der Bevölkerung verhindern die hochgesteckten Ziele. Als kontraproduktiv erweisen sich auch zahlreiche umweltschädliche Subventionen. 57 Milliarden Euro waren es nach Berechnungen des Umweltbundesamtes im Jahr 2012, die die deutsche Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens konterkarierten.

Die Hälfte der umweltschädlichen Subventionen fließen in den Verkehrssektor. Ein Drittel der Subventionen werden für die Energiebereitstellung und –nutzung aufgewandt. Der Rest fließt in Land- und Forstwirtschaft und die Fischerei sowie in das Bau- und Wohnungswesen.

Mit allein knapp 12 Milliarden Euro wird dabei der Flugverkehr begünstigt: keine Energiesteuern auf Kerosin, keine Mehrwertsteuer auf Flüge. Das belastet nicht nur das Klima, sondern verzerrt auch den Wettbewerb mit der umweltfreundlicheren Bahn. Wer automobil unterwegs ist, wird mit dem Dieselprivileg, der Entfernungspauschale und Dienstwagenvorzügen gepampert.

Firmen im produzierenden Gewerbe erhalten Nachlässe auf Strom- und Energiesteuer. Auch die Förderung fossiler Energien wird weiter subventioniert. Damit wird der Strompreis zwar gesenkt, gleichzeitig aber auch der Anreiz, sparsam und effizient mit Energie umzugehen.