Film
Der ganz große Traum
Deutschland zur Zeit des Kaiserreichs: Schüler werden auf einem Gymnasium militärisch gedrillt. Doch der neue Englischlehrer bringt ihnen Fußball näher, etwas bis dato völlig Unbekanntes.
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Der Film von Regisseur Sebastian Grobler wurde beim Deutschen Filmpreis 2011 in den Kategorien Bester Film, Beste Kamera und Bestes Kostümbild nominiert. In der Hauptrolle glänzt Daniel Brühl als fußballbegeisterter Englischlehrer neben Rektor Burghart Klaußner.
Braunschweig, 1874: Am angesehenen Gymnasium Martino-Katharineum herrschen militärischer Drill und kaiserliche Traditionen. Disziplin und bedingungsloser Gehorsam wird den Jungen ebenso eingetrichtert wie Patriotismus und Klassendenken. Doch als der fortschrittlich gesinnte Schulleiter Gustav Merfeld beschließt, als einer der ersten Direktoren in Deutschland Englischunterricht einzuführen, scheinen sich die Dinge ein wenig zu ändern. Merfeld stellt den jungen, in Oxford ausgebildeten Lehrer Konrad Koch ein. Der idealistische Pädagoge gerät allerdings gleich zu Beginn seiner Unterrichtszeit mit den rabiaten Disziplinarmethoden der altgedienten Kollegen und dem gnadenlosen Standesdünkel der Schüler in Konflikt; unter Letzterem leidet insbesondere der kleine Joost, das einzige Arbeiterkind der Schule.
Koch versucht indessen, ein vertrauensvolles Verhältnis zu seiner Klasse aufzubauen - zunächst ohne großen Erfolg. Vor allem der arrogante Felix wiegelt seine Kameraden gegen Koch auf. Durch einen Trick gelingt es dem Lehrer schließlich, die Jungen für die Fremdsprache zu interessieren: Er beginnt, mit ihnen Fußball zu spielen. Die Begeisterung für diese dynamische, in Deutschland bis dahin völlig unbekannte Sportart, ist auf Anhieb groß. Durch sie kann Koch den Jungen nicht nur englische Vokabeln vermitteln, sondern auch Sinn für Teamgeist und Fairplay. Allerdings lässt der Widerstand seitens der konservativen Lehrer und Eltern nicht lange auf sich warten. Sie fürchten um ihre Autorität und sehen durch den neuen britischen Sport Anstand und Sitte ihrer Kinder in Gefahr.
Insbesondere Felix' Vater, der einflussreiche Unternehmer Hartung, setzt alles daran, Koch loszuwerden. Gemeinsam mit anderen Eltern erwirkt er schließlich ein Verbot des Fußballspiels im gesamten Herzogtum Braunschweig. Koch wird entlassen. So leicht aber wollen die Schüler nicht aufgeben. Sie schicken sich an, Hartung und seine Anhänger mit ihren eigenen Waffen zu schlagen.
Darsteller
- Konrad Koch - Daniel Brühl
- Gustav Merfeld - Burghart Klaußner
- Dr. Roman Bosch - Thomas Thieme
- Dr. Jessen - Jürgen Tonkel
- Schricker sen. - Axel Prahl
- Richard Hartung - Justus von Dohnányi
- Klara Bornstedt - Kathrin von Steinburg
- Felix Hartung - Theo Trebs
- Joost - Adrian Moore
- Otto Schricker - Till Valentin Winter
- Emanuel - Lennart Betzgen
- Claasen - Tim Blochwitz
- Zumbrink - Joseph Dragus
Stab
- Regie - Sebastian Grobler