Ein modernes Atelier: Marie (Lena Morris) räkelt sich in lasziver Pose auf einer Mauer, ‎während zu ihren Füßen ein vermummter Mann im Anzug kauert.‎

Film

A Thought of Ecstasy

Eine Reise durch ein Amerika des Jahres 2019. Ein Mann auf der Suche nach einer verlorenen Liebe. Eine Frau verloren in der Sehnsucht nach Vergeltung.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2017
Datum:
Sendetermin
21.10.2023
23:15 - 00:40 Uhr
Verfügbar in
D / CH / A

Frank erkennt in einem Buch seine eigene 20 Jahre zurückliegende Geschichte wieder. Es sind die Erinnerungen von Marie, mit der er in Deutschland eine Beziehung hatte, bevor sie nach Amerika verschwand. Er folgt ihrer Spur. Sie wird zu seiner Obsession.

Als ein Job ihn nach Los Angeles bringt, gerät er in den Sog seiner Erinnerungen und kappt alle Verbindungen zu seinem bürgerlichen Leben. Die Suche nach seiner verlorenen Liebe bringt ihn in ein Land, das unter einer erdrückenden Hitzewelle erstarrt und sich im Misstrauen und politischer Paranoia verliert.

Der Versuch, mit Marie in Kontakt zu treten, scheitert an der geheimnisvollen Literaturagentin Liz Archer, die Maries Existenz ebenso wie Franks Behauptung, selbst eine Figur in diesem Roman zu sein, verleugnet. Dennoch begibt sich Frank auf eine Reise in die Wüste, um Maries Leben auf der Landkarte ihres Tagebuchs zu verfolgen. Seine Begegnung mit Nina, die ihn auf seltsame Weise in den Bann zieht, scheint die Worte des Buchs vor seinen Augen zu materialisieren.

Oder wird Frank zu einer Figur in einer anderen, neuen Geschichte, die er längst nicht mehr selbst steuert? Als Marie wie ein Trugbild aus seiner Erinnerung in diese neue Geschichte tritt, verliert er vollends den Boden unter den Füßen. Nur Liz Archer wird ihm die Antworten auf seine Fragen geben können.

Wie aus einem Film noir entsprungen begegnet sie ihm, und wie die starken Frauen in diesem Genre hält sie die Fäden in der Hand. Ein Racheengel, der genau wie Frank den Weg mit mehr Leidenschaft verfolgt als das Ziel. Frank weiß nun, wohin ihn seine Reise führen wird. Nichts als der eigene Wunsch am Verschwinden treibt ihn: So wie Sehnsucht eine neue Realität schafft, kann auch Wahn die Wirklichkeit verändern. Und ein Kuss ist der Anfang von Kannibalismus an diesem heißesten Tag aller Zeiten, dem 13. August 2019.

Inspiriert von Georges Bataille und Jean Baudrillard schickt RP Kahl seinen Protagonisten zu den sphärischen Klängen und Beats der Berliner Electro-Acts Moderat und Gajek auf einen Neo-Noir-Trip in eine sonnendurchflutete Welt aus Verführung und Todessehnsucht.

RP Kahl hat in seinem Spielfilm "A Thought of Ecstasy" eine Reise durch ein Amerika der nahen Zukunft inszeniert, das voller Bilder und Assoziationen steckt. Das Kalifornien der Trump-Ära, das sein Protagonist Frank durchstreift, ist moralisch verödet. Ein Kino der Weite, in dem die Hauptfigur Frank nur ein Statist in der ultimativen "Fiktion Amerika" ist und die Landschaft die Kulisse seiner Vorstellung. Ein Kino, in der Zeit keine Rolle zu spielen scheint. Ein Gedanke kann die Ewigkeit bedeuten.

Das Konzept der Reise heißt "nicht ankommen". Fahren als Wachtrauma, die Katastrophe als Lustform. Ganz im Sinne von Georges Bataille und seinem lustvoll verzweifelten "Verschwende Dein Leben" als finale Manifestation des Seins verschwimmen für Frank Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf fatale Weise.

RP Kahl, geboren am 8. November 1970 in Cottbus, studierte an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" (HfS) Berlin, Außenstelle Rostock, und arbeitet seit 1990 als Schauspieler. Im Jahr 1995 wechselt er auch hinter die Kamera. Er produzierte den Spielfilm "Silvester Countdown" von Oskar Roehler (Hypoförderpreis Filmfest München 1997). Gemeinsam mit Luggi Waldleitners Roxy-Film produzierte Kahl sein Spielfilm-Regiedebüt "Angel Express" (Filmfest München 1998). Mit Torsten Neumann entwickelte er das Projekt 99euro-films. 2005 war er beim Münchner Filmfest mit seinem Dokumentarfilm "Mädchen am Sonntag" zu Gast. Daneben entstehen Musikvideos, Theaterproduktionen, Performances und Videokunst-Arbeiten. Kahl unterrichtet an verschiedenen Hochschulen und Universitäten.

Deborah Kara Unger, geboren am 12. Mai 1966 in Vancouver, British Columbia, studierte zunächst Wirtschaft und Philosophie an der University of British Columbia, bevor sie als erste kanadische Schauspielerin in das australische "National Institute of Dramatic Art" (NIDA) in Kensington aufgenommen wurde. International bekannt wurde Deborah Kara Unger unter anderem durch Rollen in David Cronenbergs "Crash" und David Finchers "The Game".

Darsteller

  • Frank Patrick - RP Kahl
  • Liz Archer - Deborah Kara Unger
  • Nina - Ava Verne
  • Marie - Lena Morris
  • Radiosprecher - Karim Cherif

Stab

  • Regie - RP Kahl

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