Film
Der grosse Kater
Der Schweizer Bundespräsident, genannt «Kater» (Bruno Ganz), empfängt das spanische Königspaar zur offiziellen Staatsvisite. Der mediale Grossanlass soll ihn bei der Bevölkerung wieder beliebt machen. Doch es kommt alles anders ...
- Produktionsland und -jahr:
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Schweiz , Deutschland 2010
- Datum:
Eine perfide Intrige legt den Staatsempfang lahm. Dahinter steckt Pfiff (Ulrich Tukur), Katers langjähriger Freund und politischer Weggefährte. Vor Jahren wurde ihre Freundschaft getrübt, nachdem Kater Marie (Marie Bäumer) heiratete, die bereits mit Pfiff verlobt war. Nun sieht er die Gelegenheit, seine eigenen Pläne zu verwirklichen und provoziert einen politischen Eklat, bei dem sowohl Katers Karriere als auch dessen Ehe auf dem Spiel steht.
Bern. Der Schweizer Bundespräsident (Bruno Ganz), von seinen Freunden »Kater« genannt, befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Mit beinahe lässiger Nonchalance hat er es zum höchsten Amt des Landes gebracht und sonnt sich in der Macht. Doch am Vortag des offiziellen Staatsbesuchs des spanischen Königspaars kann er die Wolken am Horizont nicht mehr ignorieren. Seine Popularitätswerte sind im Keller, und in der Partei rumort es gegen ihn.
Kater entschliesst sich kurzerhand, den Staatsbesuch durch seinen Pressechef Magun (Justus von Dohnányi) zu einem Medienspektakel aufbauschen zu lassen. Das sollte Kater für die bevorstehende Wiederwahl ins richtige Licht rücken. Doch im Hintergrund braut sich ein viel grösseres Gewitter zusammen. Katers engster Verbündeter, Fraktionschef Doktor Stotzer alias Pfiff (Ulrich Tukur), plant mithilfe des päpstlichen Nuntius (Edgar Selge) eine perfide Intrige. Kater und Pfiff kennen sich seit ihrer Jugend, gemeinsam kamen sie nach oben. Doch seit dem Tag, als Kater Marie (Marie Bäumer) heiratete, die ursprünglich mit Pfiff verlobt war, ist ihre Freundschaft getrübt.
Nun sieht Pfiff die Möglichkeit zur Rache gekommen. Er verleitet die Präsidentengattin zum Glauben, Kater habe persönlich einen Besuch am Spitalbett ihres krebskranken Sohnes als Teil des offiziellen Damenprogramms angeordnet. Marie ist untröstlich. Sie glaubt, Kater wolle politischen Kredit aus der medialen Ausschlachtung der bisher geheimgehaltenen Krankheit ihres Sohnes schlagen. Vergeblich versucht Kater, Marie zu beschwichtigen. Aus Protest bleibt sie dem offiziellen Empfang am Abend fern. Bis kurz vor dem Gala-Diner kann Kater das Schlimmste abwenden und das Fehlen seiner Gattin dem König und der Königin gegenüber charmant überspielen.
Doch immer noch fehlt jede Spur von Marie. Der diplomatische Eklat und damit Katers endgültiges Ende stehen kurz bevor. Doch da erscheint Marie in letzter Sekunde. Zu spät realisiert Kater, dass sie nicht gekommen ist, um den Abend zu retten. Mit einer Tirade mitten im Diner wirft sie ihm vor, seine eigene Familie zu zerstören. Der Skandal ist perfekt. Kater befindet sich im freien Fall.
In Fredi M. Murers «Vitus» verlieh Bruno Ganz als liebevoller Grossvater dem Wunderkind Flügel. Mit eindrucksvoller Präsenz und Glaubhaftigkeit glänzt er nun im «grossen Kater» in der Rolle eines Schweizer Bundespräsidenten, der sich mit aller Kraft und List gegen die intriganten Pläne seiner Feinde wehrt. Die schweizerisch-deutsche Koproduktion wartet mit einem renommierten internationalen Cast auf. Neben Bruno Ganz spielen Marie Bäumer, Ulrich Tukur, Christiane Paul, Edgar Selge, Marek Kondrat, Justus von Dohnányi, Martin Rapold, Stefan Gubser, Walo Lüond und andere. Der grosse Kater« basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Thomas Hürlimann. Der 1998 erschienene Roman ist nach wie vor hochaktuell. Das ist mit ein Grund, weshalb die filmische Umsetzung in die heutige Zeit übertragen wurde.
Brisant ist der autobiographische Hintergrund: Thomas Hürlimanns Vater war selbst Bundesrat und empfing in seinem Präsidialjahr das spanische Königspaar zu einem Staatsbesuch.