Film
Blatt & Blüte - Die Erbschaft
Ausgerechnet eine Beerdigung führt die Ex-Eheleute Victoria und Vincent wieder zusammen - und ganz besonders das damit verbundene Vermächtnis.
- Produktionsland und -jahr:
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Österreich , Deutschland 2003
- Datum:
Und das Vermächtnis der Verblichenen hat es in sich: Victorias Wahltante hat ihr Erbe per Testament nämlich als Rätsel-Rallye gestaltet - wohl im Wissen um ihre geldgierige Sippschaft. So nimmt Victoria den turbulenten Wettlauf um ein großes Vermögen auf, ein Wettlauf, an dem sich auch Vincent tatkräftig beteiligt - wenngleich auch nicht wirklich aus reiner Uneigennützigkeit.
Tante Agathe hat im besten Alter - mit 90 Jahren - das Zeitliche gesegnet. Seit vielen Jahren war ihr schon klar, dass die gesamte Verwandtschaft auf ihre Verabschiedung vom irdischen Leben sehnlichst wartete, zumal alle wussten, dass sie ein stattliches Vermögen angehäuft hatte. Das stachelte Agathes boshaften Charakter an, worauf sie ihre letzte Energie in die Entwicklung eines genau durchdachten Plans investierte, der die Erben (Alexander Strobele, Marie Friedrich, Erni Mangold, Brigitte Kren, Holger Schober) in tiefe Zwietracht stürzen sollte.
Quelle: ORF/Dor-Film/Petro Domenigg
Nur der ehemalige Reporter Vincent (Götz George) sollte bei ihrem Begräbnis als Grabredner in Frage kommen - und der Blumenschmuck musste von ihrer Wahlnichte Victoria (Christiane Hörbiger) sein, die die noble Blumenhandlung "Blatt und Blüte" betreibt. Die beiden waren vor vielen Jahren ein Paar, wie es gegensätzlicher nicht sein konnte. Entsprechend unsanft war auch das Ende ihrer Ehe, auch wenn die beiden eine innere Beziehung bis heute nicht verleugnen können, wie ihre Begegnung an Agathes Grab zeigen soll.
Dass auch Victoria und Vincent von der wohlhabenden Verblichenen bei der Erbschaft berücksichtigt wurden, versteht keiner der Verwandten. Dass Agathe zudem die Zuteilung der Vermächtnisse sehr eigenwillig gestaltete und sich letztlich vom eigentlich erwarteten Vermögen keine Spur zeigt, stürzt die Hinterbliebenen in hektische Betriebsamkeit. Schließlich weist alles darauf hin, dass sich Tante Agathe den Spaß erlaubt hat, die habgierigen Erben auf eine ausgefeilte "Rätselrallye" zu schicken, die letztendlich zu einem Schatz führen soll, der so unglaublich wie auch unschätzbar wertvoll ist. Doch nur der beste Charakter wird mit ihm richtig umzugehen wissen und erst dann zum eigentlichen Vermächtnis von Tante Agathe gelangen. Vincent und Victoria laufen zur Hochform auf.
Ein brillantes Duo auf gefährlicher Schatzjagd
Nach Helmut Dietls Erfolgssatire "Schtonk" (1990), dem Krimi "Schimanski muss leiden" (2000) und dem romantischen Movie "Alpenglühen" (2003) ist "Blatt und Blüte - Die Erbschaft" bereits die vierte Zusammenarbeit des Filmtraumpaares Hörbiger/George. In weiteren Rollen standen u. a. Alexander Strobele, Marie Friedrich, Erni Mangold, Brigitte Kren, Holger Schober, Johannes Silberschneider und Rafael Schuchter vor der Kamera. In einer ungewöhnlichen Gastrolle - als kleiner Hehler - ist "Ein Fall für zwei"-Detektiv Claus Theo Gärtner zu sehen. Das Drehbuch zu "Blatt und Blüte - Die Erbschaft" stammt von Susanne Freund, die unter anderem für österreichische Produktionen wie "Zwölfeläuten", "Der Überfall" und "Die Gottesanbeterin" - ebenfalls mit Christiane Hörbiger - verantwortlich zeichnet. Regie bei dieser ORF/NDR-Koproduktion, die von der Wiener DOR Film hergestellt wurde, führte der Krimispezialist Michael Kreindl ("Tatort", "Der Clown", "Motorrad-Cops"). Gedreht wurde im Herbst 2003 an Wiener Schauplätzen.
Regisseur Michael Kreindl: "Verdammt, das ist so gut!"
Mit Filmemacher Michael Kreindl, Sohn des verstorbenen Schauspielers Werner Kreindl, hatten die Hauptprotagonisten Christiane Hörbiger und Götz George zwar einen jungen Regisseur am Set, der sich aber nach Bestätigung der beiden Mimen bestens bewährt hat. "Wir verlangen ein sehr kommunikatives Arbeiten, wir müssen alle offen sein, einander zuhören können und den richtigen Weg finden, das funktionierte hier sehr gut", lobt George. "Auch wenn wir unseren Beruf schon so lange ausüben: Wir haben noch immer Angst vor der Kamera. Aber das ist auch wichtig, um die Spannung zu halten."
In der Zusammenarbeit mit seinen großen Stars zeigte Jungregisseur Kreindl keinerlei Berührungsängste: "Ich stamme selbst aus einer Schauspielerfamilie. Das ist eine ganz besondere Art von Menschen, die man auch auf eine ganz besondere Weise behandeln muss. Aber mit Frau Hörbiger und Herrn George war es eine große Freude zu arbeiten. Sie sind bestens vorbereitet, kennen einander so gut und die positive Chemie zwischen ihnen war einfach ein großes Plus für mich. Da sprudelten die Ideen nur so und manchmal dachte ich mir: Verdammt, das ist so gut. Warum bin ich nicht selbst darauf gekommen?"
Besetzung:
Mit Christiane Hörbiger (Victoria), Götz George (Vincent), Alexander Strobele (Otto), Rafael Schuchter (Patrick), Marie-Christine Friedrich (Mara), Erni Mangold (Franzi) u.a.
Regie: Michael Kreindl
Drehbuch: Susanne Freund