Film
Familienleben
Ein verfallener Bauernhof in Sachsen-Anhalt. Biggi und Alfred versuchen, ein Familienleben mit Biggis Töchtern aufzubauen. Ihre eigenen traumatischen Erlebnisse wollen sie nicht weitergeben.
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Doch die Spannungen nehmen zu. Die Töchter kommen in Kontakt mit Drogen, Alfred hat seine Aggressionen nicht immer im Griff, und Biggi beginnt, neue Pläne zu schmieden. Sie träumt von einem anderen Leben und versucht, den unheilvollen Kreislauf zu durchbrechen.
Ein Resthof in Sachsen-Anhalt. Hier lebt Biggi mit ihren Töchtern Saskia und Denise, vier Hunden, Katzen, Pferden und mit ihrem Ex-Freund Alfred. Das Leben könnte so schön sein, wenn da nicht die Vergangenheit wäre. Deren Schatten ragen bis ins Jetzt und trüben das vermeintliche Idyll.
"Wir sind doch Harzkinder", sagt die 17-jährige Denise zu ihrer Schwester Saskia. Das dumpfe Licht ihrer Handys scheint schwach auf ihre fahlen Gesichter. Dabei sollten sie eigentlich in der Schule sein, doch dafür reicht die Kraft oft nicht. Aus Angst vor Mitschülern und Lehrern.
Die beiden Kinder kämpfen gegen Gewalt, Drogen, Liebeskummer und das Chaos auf dem Hof. Biggi und Alfred sind den ganzen Tag dort, arbeiten beide nicht. Sie verteilen Stroh für die Pferde, hacken Holz, um zu heizen, und geraten immer wieder aneinander. Eigentlich will Biggi nur ihre Ruhe haben, aber Alfred sehnt sich zurück nach Nähe und Harmonie. "In ihren Augen bin ich ein Untier", sagt Alfred, während er an einer Zigarette zieht und in die karge, weite Landschaft blickt.
In "Familienleben" erforscht Rosa Hannah Ziegler liebevoll und in großen Bildern den Mikrokosmos dieser vier Menschen. Der Dokumentarfilm mutet zu, zeichnet die Abgründe eines Alltags. Die Zuschauerinnen und Zuschauer sind mittendrin, dort, wo es keine Unschuld und selten Hoffnung gibt. Das Leben: ein zermürbender Kreislauf, aus dem schwer auszubrechen ist. Doch dann hat Biggi einen Plan: für sich und ihre Töchter.