Film
Ab 18! - Coming Home (OmU)
Eine Berliner Szene-Künstlerin soll Prinzessin werden. Die 26-jährige Nigerianerin Isis Salam feiert die Nächte durch und lebt in den Tag hinein. Bis eines Morgens das Telefon klingelt. -...
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Mit schnellen Montagen und in verfremdet-traumhaften Momenten zeigen die Regisseurinnen Anna Piltz, Peta Jenkin und Annikki Heineman eine Selbstfindung.
Isis Salam ist in Lagos geboren, in Toronto aufgewachsen und lebt seit 2006 in Berlin. In einem Anruf bittet ihre Mutter sie, nach Lagos zu kommen. Dort soll Isis' Vater, zu dem sie längst jeden Kontakt abgebrochen hat, zum König und sie zur Prinzessin des Stammes der Yoruba gekrönt werden. Isis Salam kehrt erstmals seit Jahrzehnten wieder zu ihren Wurzeln zurück.
Im Zuge der Reise nach Nigeria, ihrem ebenso fernen wie fremdem (Heimat-)Land, gerät das Bild der starken, selbstbewussten und extrovertierten Frau, das Isis Salam nach außen gerne von sich vermittelt, ins Wanken und ihre fragilere, leisere, emotionale Seite tritt zu Tage. Die Frage nach der eigenen kulturellen Identität, die für Isis in ihrer Kunst immer schon eine Entscheidende war, gewinnt nun im wirklichen Leben eine andere Bedeutung und Dringlichkeit.
Sie gerät in einen Culture Clash: Zu extrem sind die Kontraste zwischen Berlin und Lagos, zwischen ihren inneren Empfindungen und dem, was sie als angehende Prinzessin nach außen zu repräsentieren hat. Der Druck auf sie steigt.
Anna Piltz hat an der FH Potsdam Kulturarbeit mit dem Schwerpunkt Dokumentarfilm studiert. Im Jahr 2006 führte sie Regie bei dem Dokumentarfilm "Kein weiter Weg" über das Leben einer jungen Türkin in Kreuzberg. Seit 2009 arbeitet sie regelmäßig für Plattenlabels in der Erstellung von Künstlerporträts und Musikvideos. 2010 gründete sie mit Annikki Heinemann die Produktionsfirma Oddiseefilms. 2015 erhielt Anna Piltz zusammen mit Peter Göltenboth den Grimme-Spezialpreis Kultur des Landes NRW für die ZDF/3sat-Produktion "Ab 18! - 10 Wochen Sommer".