Film
Ab 18! - Bella Palanka
Ein serbisches Dorf als Auffanglager für abgeschobene Straftäter aus Deutschland und Österreich: Emrah ist schon mehr als ein Jahr in Bela Palanka und will schnellstmöglich wieder weg.
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 2018
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 16.06.2021
Den meisten Bewohnern des alten Hotels ist es verwehrt, auf legalem Weg in den nächsten Jahren wieder nach Deutschland und überhaupt Westeuropa einzureisen. Doch Resozialisierung steht in Serbien nicht auf dem Programm. Den Gestrandeten, die meist im jungen Erwachsenenalter sind, wird nur Kost und Logis gewährt. Für eine Arbeitserlaubnis bräuchte man Papiere, aber Jobs gibt es in diesem abgelegenen großen Dorf ohnehin nicht. Für den quirligen Emrah, der 22 Jahre in Deutschland gelebt hat, ein absoluter Unort, dem er schnellst möglich entkommen möchte. Zwangsweise zur Tatenlosigkeit verdammt, beginnt der 28-Jährige aber doch irgendwann über sein Leben nachzudenken. In welchem Moment hätte er auf seinem Weg vom Kleinkriminellen zum Wiederholungstäter, der unter anderem auch wegen schwerer Körperverletzung in Deutschland in Haft saß, die Reißleine ziehen können?
Die Regisseurin Johanna Bentz unterstützt ihren Protagonisten bei seinem Wunsch, einige der schicksalsweisenden Stationen seines Lebens mit seinen Kumpanen nachzuspielen, vom Schulgespräch bis zur nachgestellten Messerattacke, dessen Opfer er als Jugendlicher war. Dabei gelingt ihr ein unverstellter Einblick in das Leben eines Drop-outs, in dem dennoch gelegentlich ein kleiner Hoffnungsschimmer aufglimmt, und wenn es nur handgestrickte Socken von der Freundin sind.
Zur Person: Johanna Bentz
Johanna Bentz, geboren 1982, studierte Regie für Dokumentarfilm an der Filmakademie Baden-Württemberg. Ihr Diplomfilm "Die Verführungskünstler" bekam 2013 den Baden-Württembergischen Filmpreis als bester Dokumentarfilm. Seit 2012 arbeitet sie als Autorin und Regisseurin für Film und Radio. "Bella Palanka" realisierte sie parallel als Radiofeature für Deutschlandfunk Kultur.