Dokumentation
Urwald der Alpen - Wildnisgebiet Dürrenstein
Seit 2017 ist das Wildnisgebiet Dürrenstein in den Ybbstaler Alpen Österreichs erstes UNESCO-Weltnaturerbe - eine einzigartige Landschaft mit dem größten Urwaldrest des Alpenbogens, dem Urwald Rothwald.
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Hier leben und gedeihen Fauna und Flora weitestgehend ohne menschlichen Eingriff. Der Film zeigt in spektakulären Bildern die Schönheit dieses Gebietes im südwestlichen Niederösterreich.
Neues UNESCO-Welterbe-Zentrum
Unberührte Wälder und gefährdete Lebewesen bleiben hier ungestört; die Natur wird in ihrer Vielfalt auch für kommende Generationen erhalten. Um die Naturlandschaft nachhaltig zu schützen, ist Wanderern der Zutritt nur im Rahmen von geführten Exkursionen bzw. auf einigen wenigen freigegebenen Wegen erlaubt. Ein neues, in Lunz am See 2021 entstandenes "Haus der Wildnis", gibt allen Interessierten tiefe Einblicke in das Wildnisgebiet. Dieses Weltnaturerbe-Zentrum, dessen mittlerweile umgesetzte Pläne der Film vorstellt, dokumentiert den besonderen Wert der Region und ist Ausgangspunkt für bewusstes Naturerleben in Niederösterreich.
Quelle: ORF/wildnisgebiet.at/Werner Gamerith
In der Dokumentation werden aber auch verschiedene wissenschaftliche Projekte im Wildnisgebiet vorgestellt. Dabei stehen oft die Folgen des Klimawandels für Fauna und Flora im Blickpunkt: So werden in einem dreijährigen Programm die geänderten Bedingungen für das Alpenschneehuhn erforscht. Sein Lebensraum - offene Flächen wie Wiesen und Matten - wird durch den stetigen Anstieg der Baumgrenze im alpinen Raum eingeschränkt. Untersucht wird auch der Lebensraum der bis zu 100 Schnecken-Arten im Wildnisgebiet Dürrenstein. Aufgrund ihrer jeweils lokalen Vorkommen gelten sie als starkes Indiz für Umweltveränderungen.
Quelle: ORF
Bereits seit dem Jahr 2009 läuft ein Projekt zur Wiederansiedelung einer speziellen Eulen-Art: Der Habichtkauz galt als Folge stark veränderter Lebensbedingungen und gezielter Verfolgung in Österreich bereits als ausgestorben. Bisher wurden 70 Tiere ins Wildnisgebiet Dürrenstein und das umgebende Natura 2000-Gebiet Ötscher-Dürrenstein gebracht und freigelassen. Die Käuze sind mit einem Sender ausgestattet - so können ihre Reviere bzw. Streifgebiete erfasst und ihr langfristiges Verhalten analysiert werden.
Quelle: ORF
Geforscht wird im Wildnisgebiet auch über den Borkenkäfer. Der ist in der ökonomisch orientierten Forstwirtschaft als bedeutender Schädling gefürchtet und wird deshalb mit großem Aufwand bekämpft. Im Wildnisgebiet hingegen ist er Partner und natürlicher Teil des Ökosystems. Der Käfer trägt hier u.a. maßgeblich zur beschleunigten Umwandlung der sekundären Fichtenbestände in standorttypische Mischbestände bei. Schließlich wird auch dokumentiert, wie behutsame, zeitlich und räumlich klar definierte Management-Maßnahmen den ursprünglichen, natürlichen Bestand der Waldflächen langfristig schützen und fördern.
Eine Dokumentation von Andi Leitner