Dokumentation
Malediven: Die Inselretter
Thilafushi quillt über. Täglich wächst die Müllinsel der Malediven im Indischen Ozean um einen Quadratmeter. Der Dreck von Einwohnern und Touristen wurde jahrzehntelang einfach abgekippt.
- Produktionsland und -jahr:
-
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 19.11.2021
So kann es nicht weitergehen, sagte sich Shaahina Ali - und nahm den Kampf auf. Vor allem gegen den Plastikmüll. Fast jeden Tag ist die Tauchlehrerin mit Mitstreitern unterwegs von Insel zu Insel. Gemeinsam mit einer Umweltorganisation hat sie Müllpressen beschafft.
Damit kann der Plastikmüll transportabel gemacht werden und zu Recyclinganlagen im Ausland befördert werden. Shaahina Ali hält Vorträge, kämpft für die Vermeidung von Plastikmüll, berät Hotelmanager und sogar den Staatspräsidenten der Malediven.
Nicht nur Müll bedroht das Inselparadies. Wegen des Klimawandels steigt der Meeresspiegel. Die Malediven drohen unterzugehen. Deshalb testen Umweltschützer schwimmende Plastikbarrieren gegen Hochwasser - ein Recyclingprodukt aus Abfall.
Wann immer Shaahina Ali noch Zeit findet, geht sie tauchen. Doch auch unter Wasser sieht sie die Folgen der Umweltzerstörung: in Plastikringen gefangene Fische, sterbende Korallen. "Wir können es uns nicht leisten, nur ein Problem anzugehen", sagt sie, "wir müssen uns um alles zugleich kümmern, denn hier im Meer hängt alles mit allem zusammen."
Neben den Mitstreitern ihrer Umweltorganisation "Parley for the Oceans" hat Shaahina Ali auch Verbündete in der Politik gefunden. Im vergangenen Jahr gab es auf den Malediven einen demokratischen Machtwechsel. "Die neue Regierung betrachtet die Umweltschützer nicht mehr als lästige Störenfriede, sondern sieht uns als Partner", sagt die Umweltaktivistin. "Es ist ein Kampf gegen die Zeit für die Inselretter. "Wenn wir keinen Erfolg haben, geht für uns nicht nur ein Urlaubsparadies verloren. Wir verlieren unsere Heimat."