Dokumentation

Hüter der Wildnis - Unterwegs mit Artenschützern

Wiesen und Wälder voller Leben sind heute selten geworden. Doch es gibt Menschen, die diese Wildnis schützen, die dafür Zeit und Mühe aufwenden, und manchmal sogar ihr Leben riskieren.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 30.05.2023

Aufgrund der intensiven Nutzung von Land und Gewässern werden Lebensräume zerstört. Seit 1970 ist die Artenvielfalt bei Wirbeltieren um 68 Prozent geschrumpft, bei Insekten um mindestens 75 Prozent. Jeden Tag sterben weltweit 150 Pflanzen- und Tierarten aus.

Der Horstkletterer Stefan Knöpfer ist in seiner Freizeit für den Artenschutz unterwegs.
Stefan Knöpfer ist Horstkletterer und arbeitet in seiner Freizeit als Ziegenhirte.
Quelle: ORF/Giczymedia/Claudia Giczy.

"Ich mag vom Mistkäfer bis zum Braunbären alle Tiere gleich gern", sagt Stefan Knöpfer. Der junge Mann arbeitet in seiner Freizeit als Ziegenhirte. Dazu hat er eine eigene kleine Wanderherde aufgebaut, mit der er so oft wie möglich unterwegs ist.

Die Ziegen sind seine fleißigen Mitarbeiterinnen und helfen ihm die Busch- und Heidelandschaft der Voralpen zu erhalten. Stefan hat beobachtet, dass mit den Weidetieren auch viele andere Arten auf die Wiesen zurückkehren: Pflanzen, Insekten, Vögel. "Das ist dann auch der Lohn für meine Arbeit", sagt der Hirte.

Marion Schindlauer, Biologin im Naturreservat March-Auen in Niederösterreich, hält einen Seeadler-Jungvogel.
Marion Schindlauer, Biologin, mit einem Seeadler-Jungvogel.
Quelle: ORF/Giczymedia/Claudia Giczy.

Marion Schindlauer ist Biologin in den March-Auen. Im Frühjahr, als der Auwald noch überschwemmt war, hat sie eine besondere Entdeckung gemacht: Hoch oben in einer Baumkrone haben Seeadler einen mächtigen Horst gebaut. Inzwischen sind Küken geschlüpft.

Wenn die Naturschützer heute zum Horst hinaufklettern und die Jungvögel mit Ringen und Sendern ausstatten, geschieht dies zu deren Schutz.

"Das Gefühl, einen Seeadler in der Hand zu haben, ist unbeschreiblich", sagt Marion Schindlauer: "Das ist wirklich eine Artenschutz-Erfolgsgeschichte." Seeadler sind die größten Greifvögel Mitteleuropas, jahrzehntelang waren sie in Österreich ausgestorben.

Citizen Scientist Richard Katzinger kann mehr als 250 Vogelrufe bestimmen und ist einer der besten Vogel-Kenner Österreichs.
Citizen Scientist Richard Katzinger kann mehr als 250 Vogelrufe bestimmen und ist einer der besten Vogel-Kenner Österreichs.
Quelle: ORF/Giczymedia/Claudia Giczy.

Richard Katzinger ist Vogel-Experte. Schon als Kind haben ihn Vögel fasziniert, erzählt er. Heute ist er in seiner Freizeit unterwegs, um Vögel zu beobachten, ihre Reviere zu kartieren, Populationen und Bruterfolge zu dokumentieren. Die Naturbeobachtungen sind ein wertvoller Datenschatz für die Artenforschung: Denn will man Pflanzen und Tiere schützen, muss man wissen, wo sie leben und wie viele von jeder Spezies.

Selbst für Wenig-Geübte ist es mittlerweile einfach geworden bei der Forschung mitzumachen: Es gibt dutzende Citizen Science-Projekte zur Biodiversitätsforschung und Apps zur Artenbestimmung. Oft genügt ein Smartphone, um als Nichtwissenschaftler bei der Forschung mitzumachen. Hunderttausende Fundmeldungen werden jährlich von Citizen Scientists hochgeladen. Je mehr Informationen gesammelt werden, je mehr Hände anpacken, desto besser können die Lebensräume von Pflanzen und Tieren geschützt werden.

Werner Reitmeier hat freiwillige Helfer gefunden, die mit ihm dieses Naturreservat erhalten.
Werner Reitmeier mit Helfern
Quelle: ORF/Giczymedia/Claudia Giczy.

Der Citizen Scientist Werner Reitmeier hat ein Naturparadies entdeckt. Seltene Heuschreckenarten, die ihren ursprünglichen Lebensraum längst verloren haben, leben auf einer ehemaligen Deponie.

Die offene Pionierfläche ist Rückzugsort für viele Tier- und Pflanzenarten. Der Insektenforscher hat freiwillige Helfer gefunden, die mit ihm versuchen, dieses Naturreservat zu erhalten.

Wenn der Frühling kommt, beginnt die Reisezeit der Erdkröten. Sie verlassen ihre Verstecke in den Wäldern und wandern zu ihren Heimatgewässern.
Wenn der Frühling kommt, beginnt die Reisezeit der Erdkröten. Sie verlassen ihre Verstecke in den Wäldern und wandern zu ihren Heimatgewässern.
Quelle: ORF/Giczymedia/Claudia Giczy.

Pflanzen und Tieren geht der Platz aus. Durch die intensive Nutzung von Land und Gewässern werden ihre Lebensräume zerstört. Seit 1970 ist die Artenvielfalt bei Wirbeltieren um 68 Prozent geschrumpft, bei Insekten um mindestens 75 Prozent. "Sie tun uns weniger leid.

Wir sehen es vor allem als Verantwortung des Menschen, etwas zu tun, nachdem wir Menschen auch diejenigen sind, die das Problem für die Tiere verursacht haben", meinen Elisabeth, Louisa und Florian. Tagsüber sind sie Studierende, doch in der Nacht werden sie zu Lebensrettern. Sie helfen den Erdkröten, damit diese sicher über die Straßen zu ihren Laichgewässern gelangen.

Citizen Science: Mitmachen bei der Forschung

Auf den Citizen Science-Plattformen von Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es viele Artenschutzprojekte, bei denen jede*r mitforschen kann.

Deutschland:     Bürger schaffen Wissen
Österreich:       
Österreich forscht
Schweiz:
            Schweiz forscht


Eine Dokumentation von Claudia Giczy-Hefner und Peter Giczy

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