Dokumentation
Blaue Weiten - Aus der Reihe "Der Südpazifik"
Der dritte Teil der opulenten "Universum"-Serie "Der Südpazifik" durchmisst die gigantischen Distanzen des Südpazifiks: Abertausende Kilometer von offenem, oft windstillem Ozean.
- Produktionsland und -jahr:
-
- Datum:
- Sendetermin
- 07.02.2021
- 21:45 - 22:30 Uhr
- Verfügbar in
- D / CH / A
Abseits der Südseeinseln mit ihren Korallenriffen kommen nur Langstreckenspezialisten zurecht - Pottwale, Hochseehaie, Schwarzfuß-Albatrosse, Meeresschildkröten legen im Lauf eines Jahres Tausende, manchmal Zehntausende Kilometer zurück, wobei sie mit unheimlicher Präzision durch die "blauen Weiten" navigieren.
Quelle: ORF/BBC/Joe Spring
Wie hilflos diese Dimensionen uns Menschen machen können, vermittelt auf dramatische Weise das Schicksal der Besatzung des Walfangschiffs "Essex", das als Vorbild für die berühmteste Hochsee-Geschichte überhaupt diente - "Moby Dick".
Am 23. Februar 1821 wurde ein kleines Rettungsboot mit zwei halbtoten Männern vor der Küste Chiles gefunden. Sie hatten eine Odyssee von fast 7.000 Kilometern quer durch den Südpazifik hinter sich, nachdem ihr Schiff, die "Essex", von einem riesigen Pottwal gerammt und versenkt wurde. Vor dem Hintergrund ihrer spannenden Irrfahrt zeigt der dritte Teil der Südpazifik-Serie, welche abenteuerlichen Methoden Tiere anwenden, um in den endlosen südpazifischen Wasserwelten nicht unterzugehen.
Quelle: ORF/BBC/Doug Perrine
Denn der größte Teil des Pazifiks besteht aus einer Art Meereswüste. Im vielen Gebieten des offenen Ozeans verhindert die Temperaturschichtung des Wassers, dass Nährstoffe und Plankton aus der Tiefe zur Oberfläche aufsteigen.
Dadurch sind in riesigen Gebieten kaum größere Meeresbewohner anzutreffen, wie auch die Schiffbrüchigen der "Essex" feststellen mussten, als sie wochenlang vergeblich versuchten, auch nur einen Fisch zu fangen.
Doch in der Nacht ändert sich das. Jeden Abend setzt sich die größte Wanderungsbewegung der Natur in Gang - aus der Tiefe zur Oberfläche. Es ist ein Schauspiel, das seinesgleichen sucht: Unzählige Wesen merkwürdigster Gestalt schweben durch das dunkle Wasser. Durchschnittlich ist der Pazifik mehr als vier Kilometer tief, was ihn nicht nur zum tiefsten Meer der Erde macht, sondern auch ständig die Entdeckung neuer Arten mit sich bringt, die meisten aus der Tiefsee.
Quelle: ORF/BBC/Ellie Williams
Da so große Gebiete Wasserwüste sind, versammelt sich an den wenigen günstigen Stellen umso mehr Leben. Inseln wie Galapagos, die nährstoffreichen Tiefenströmungen im Weg stehen und sie dadurch zur Oberfläche leiten, bieten Nahrungsgrundlagen für eine Vielzahl ungewöhnlicher Bewohner. Aber das sind die besonders begünstigten Ausnahmen: Über weite Strecken des Pazifiks reicht schon die schiere Existenz einer Insel, um zahlreicher Besucher anzulocken. Die French Frigate Shoals etwa sind kaum einen Kilometer lang, dienen aber 300.000 Seevögeln als Brutplatz.
Den "Planet Erde"-erfahrenen Regisseur Huw Cordey beeindruckte besonders die Unberührtheit vieler Flecken des riesigen pazifischen Raumes und die damit verbundenen filmischen Herausforderungen: "Wir waren ständig in Booten unterwegs, drei Tage bis zu den French Frigate Shoals, sieben Tage, um zur Macquarie-Insel zu kommen, zehn Tage, um die Insel Anuta zu erreichen Logistisch war das kaum mit etwas zu vergleichen, das ich als Naturfilmer bisher erlebt habe."
Ein Film von Marc Bronlow und Huw Cordey
Deutsche Bearbeitung: Sabine Holzer