Nahaufnahme eines kostümierten Mannes

Dokumentation

Wo die Sonne niemals unterging - Das Weltreich des Karl V.

Ein Reich, in dem die Sonne niemals untergeht – der Habsburger Kaiser Karl V. (1500–1558) träumt im 16. Jahrhundert vom größten Imperium aller Zeiten.

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Der ehrgeizige Herrscher scheut keinen Krieg, um seine humanistischen Ideale und religiöse Überzeugung durchzusetzen – finanziert mit geraubtem Gold aus den Kolonien. Doch die Kirche in Europa spaltet sich. Das Weltreich zerfällt, denn Karl V. wirft am Ende resigniert Krone und Zepter weg und zieht sich zurück. Ein Schock für die Menschen, viele sehen sogar den nahenden Weltuntergang. Mit Wilfried Haukes neuer Dokumentation „Wo die Sonne niemals unterging – Das Weltreich des Karl V.“ zeigt „Universum History“ einen Film über den ersten „Weltherrscher“ der Neuzeit vor 500 Jahren, seine visionäre Anmaßung und sein – sowohl politisches als auch menschliches – Fiasko, das auch ein Spiegelbild der globalen Welt und „Mächtigen“ unserer Tage sein könnte.

 Ein Reich, eine Religion

Einst träumt Karl V. vom größten Imperium aller Zeiten – unter dem Motto: „Ein Reich, eine Religion“. Mit allen Mitteln kämpft er um den Kaiserthron, den er sich nur mit dem Geld der Fugger kaufen kann. Der aus Burgund stammende Enkel Maximilians I. ist durch plötzliche Todesfälle und dynastische Politik bereits als sehr junger Mann zu gleich drei Kronen gekommen. Tiefgläubig und humanistisch erzogen will Karl für Frieden in Europa sorgen und ein christliches Universalreich errichten, ausgerechnet in einer Zeit der Glaubenskrisen und der Reformation. Er spürt bald, dass sein Traum zerplatzen könnte. Karl muss gegen immer neue Gegner von Schlachtfeld zu Schlachtfeld ziehen. Raubzüge in den amerikanischen Kolonien hinterlassen eine blutige Spur und finanzieren seine Kriege. Dennoch ist er der erste Kaiser, der später abdanken wird – und damit zerfällt das große Reich der Habsburger in zwei Teile.

 Die Spaltung des Habsburgerreiches

„Universum History“ erzählt die Geschichte vom Scheitern eines Herrschers, dessen wahres Gesicht nur seiner engsten Familie bekannt ist, seiner Tante Margarete, seinem Bruder Ferdinand und seiner Schwester Maria. Und auch ohne seine Gemahlin, der schönen und gläubigen Isabella von Portugal, könnte er das Riesenreich, das Spanien, Deutschland, Österreich, Teile der Niederlande und Italiens sowie Kolonien in Lateinamerika, Afrika und das damalige Westindien umfasst, gar nicht regieren. Am Ende zerbricht die Welt, für die Karl V. gebetet und gekämpft hatte. Neben den packenden Spielfilmteilen, die aus einer spanischen Fernsehserie („Carlos, Rey Emperador“) stammen und erstmals gezeigten Dokumenten und Objekten aus Karls Regierungszeit sorgen international renommierte Historiker und Historikerinnen für ein spannendes und differenziertes Bild eines Kaisers, der sich gern schweigsam hinter seiner schwarzgoldenen Rüstung verbarg.

Abdankung und Rückzug ins Kloster

Schlichtes historisches Gebäude mit Garten und Teich.
Villa Karls V. am Kloster San Jerónimo de Yuste - sein Alterssitz.
Quelle: ORF/Interspot Film/Roberto Marot

Nur wenige Jahre nach der gewonnenen Schlacht von Mühlberg 1548, als Karl V. seinen größten Triumph gegen das protestantische Lager feiern kann, wendet sich das Blatt. Bruder Ferdinand handelt in Deutschland 1554 mit den Fürsten im Augsburger Frieden den berühmten Vertrag zur freien Religionsausübung aus – cuius regio, eius religio –, um weitere Kriege zu verhindern.

Damit ist Karls Traum von einem Universalreich der Christenheit für immer geplatzt. Krank und resigniert bleibt ihm nur noch der Rücktritt und Rückzug ins spanische Kloster San Jerónimo de Yuste. Die insgesamt 36 Jahre seiner Regierung haben in ganz Europa, auf der politischen Landkarte des Kontinents, tiefe Spuren hinterlassen.



Eine Dokumentation von Wilfried Hauke.

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