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scobel - Mobil in die Zukunft
Die Vision der Mobilität von morgen - elektrisch, weiterhin vorwiegend individuell oder öffentlich? Das aktuelle Verkehrsbild kann nicht die Lösung sein. Wie sieht Mobilität morgen aus?
- Produktionsland und -jahr:
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 12.09.2024
Seilbahnen als schnelle Lösung für den ÖPNV, Flugtaxis oder Mikromobilität – wer nur über Detailfragen in Sachen Personenverkehr nachdenkt, verliert den Blick für das große Ganze. "scobel" versucht, die Frage nach Mobilität in der Zukunft neu zu beantworten.
Der öffentliche Raum muss neu gedacht werden
In Deutschland gibt es derzeit über 46 Millionen Pkw. Sie verstopfen die Innenstädte, blockieren Parkflächen und verursachen Feinstaub. Fahrverbote und das bloße Umsteigen auf E-Autos sind zu kurz gedacht. Elektromobilität wird oft als Verheißung gepriesen, aber es können nicht einfach Verbrennungsmotoren gegen Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Akkus getauscht werden. Was ist mit dem Raubbau bei der Lithium-Gewinnung, was mit den Stromnetzen? Wie sieht die Ökobilanz eines solchen Elektroautos aus, wie die eines Brennstoffzellenfahrzeugs?
Mit der Verkehrswende sichern wir unsere Mobilität von morgen und modernisieren den Wirtschaftsstandort Deutschland. Christian Hochfeld, Direktor Agora Verkehrwende
Wenn mehr E-Autos verkauft werden, sind mehr Autos auf der Straße statt weniger – ein Rebound-Effekt, der zeigt, dass neue Konzepte nicht immer gleich die besseren sind. Zudem werden Fahrten mit dem fossilen Verbrenner so nicht vermieden. Ähnliches ist beim neuesten Must-have der urbanen Deutschen zu beobachten: Der E-Tretroller, seit Mitte Juni 2019 zugelassen, wird mit Macht in die Innenstädte der Metropolen gebracht. Auch hier werden nicht die Autofahrten ersetzt, sondern der Gang zu Fuß oder die Fahrt mit dem Bus – der öffentliche Raum muss neu gedacht werden.
Kein Anspruch auf grenzenlosen Individualverkehr
Neu gedacht werden muss auch der Anspruch auf den uneingeschränkten individuellen Verkehr, auf das eigene Auto. Die Verkehrsmittel der Zukunft werden geteilt werden müssen, davon ist der Mobilitätsforscher Professor Dr. Stephan Rammler überzeugt. Doch das erfordert ein Umdenken.
Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die Städte vor einer durchgehenden Rushhour zu bewahren, wie sie die Stadt München beim aktuellen Verkehrsbild für 2030 bereits befürchtet? Vom Statussymbol Auto wird sich die Gesellschaft verabschieden müssen.
Gert Scobel diskutiert mit seinen Gästen über die Mobilität der Zukunft und die Frage, wie sich das Denken über Mobilität verändern muss, damit sich die Mobilität verändert.
Gäste
Prof. Dr. Stephan Rammler, Verkehrssoziologe Zukunfts- und Mobilitätsforscher Institut für Designforschung, Transportation Design & Social Sciences, Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig; Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT), Berlin
Christian Hochfeld (Dipl.-Ing. technischer Umweltschutz) Geschäftsführer des Thinktanks "Agora Verkehrswende", einer Initiative der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation
Dr. Elisabeth Dütschke, Psychologin, Betriebswirtin Leiterin des Geschäftsfelds Akteure und Akzeptanz in der Transformation des Energiesystems am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe