Um diese Fragen geht es zum Beispiel in der Geschichte mit dem Titel "Hetty, schlafend". Hetty, eine junge Frau, ist mit ihren beiden kleinen Kindern in den Ferien am Meer und trifft zufällig ihre einstige grosse Liebe Heneker wieder.
Sie lädt ihn ein zum Tee, während ihr Mann geschäftlich unterwegs ist und ist hin- und hergerissen zwischen Verantwortungsbewusstsein und Versuchung. Hetty ist der Situation ausgeliefert: Ist sie ehrlich zu sich selber und lässt ihre Gefühle zu? Oder soll sie sich für die Distanz entscheiden?
Isabel Bogdan übersetzt Jane Gardams Werk ins Deutsche. In ihren Augen zeigt sich in der Darstellung dieser Hin- und Hergerissenheit Gardams Qualität.
"Hetty lädt Heneker zum Tee ein beschäftigt sich dann aber dauernd, um ihm ja nicht zu nahezukommen. Durch die Beschreibung ihres Verhaltens stellt Jane Gardam klar, wie sehr Hetty mit sich ringt."
Jane Gardam schreibe nicht über Gefühle, so Bogdan. Aber man kriege sie trotzdem mit.