Der Wandel wird von vielen Menschen als Zerreißprobe für die Gesellschaft wahrgenommen. Die Literatur sucht nach Erklärungen und Lösungen. "Wir befinden uns in einer totalen, beschämenden Paranoia", sagt etwa der Schriftsteller Jérôme Ferrari und regt sich über die Franzosen auf, die Angst vor Überfremdung haben. Diese Angst und eine fehlende Willkommenskultur sind für ihn Gründe für den Erfolg des Front National. Er lebt auf Korsika, der immer noch nach Unabhängigkeit strebenden französischen Insel. Mehr als alles andere ist für Ferrari die französische Sprache das Bindeglied für die Gesellschaft. Auch sein Denken, Fühlen und Schreiben sind von ihr geprägt, genauso wie für den Algerier Kamel Daoud. Nach dem Algerienkrieg geboren, kritisiert Daoud nicht nur die Kolonialherrschaft Frankreichs, sondern auch die selbst angenommene Opferhaltung seiner muslimischen Landsleute, weshalb er mit einer Fatwa belegt worden ist.