Der Komponist Sergej Newski meinte, dass sich die Lage für Künstler in Russland in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert habe. Bei vielen herrsche Angst. In der Diskussion beklagten Experten, dass künstlerische und ästhetische Fragen zunehmend von konservativen und russisch-orthodoxen Kräften politisiert würden. Das sei auch der Grund dafür, dass der Machtapparat gegen Serebrennikow vorgehe, meinte Davydowa. Im Mittelpunkt der Bühnenproduktion steht ein abendfüllender Spielfilm Serebrennikows. Er erzählt das Märchen "Hänsel und Gretel" im Kontext der Globalisierung - am Schicksal von zwei afrikanischen Kindern aus Ruanda, die auf der Suche nach dem Glück in die Welt des Konsums nach Stuttgart gelangen. Das Staatstheater will es Serebrennikow nach seiner Freilassung noch ermöglichen, die Oper selbst komplett zu inszenieren.