Die zweiteilige Dokumentation "Wildes Italien - Von den Alpen ans Mittelmeer" vermittelt ein ungewöhnliches Italien-Erlebnis. Sie zeigt, wie selbst in einer seit Jahrtausenden von Menschen besiedelten und kultivierten Landschaft einzigartige Lebensräume für Wildtiere erhalten bleiben und teilweise sogar neu entstehen.
Der Adamello-Brenta-Naturpark im Trentino ist das Reich einer beachtlichen Braunbären-Population, während die Regionen über der Baumgrenze den Greifvögeln, Dohlen, Gämsen und Steinböcken vorbehalten sind. In ganz Europa wurde der Steinbock gnadenlos bejagt und im 19. Jahrhundert schließlich ausgerottet. Nur im Gran Paradiso konnte ein kleines Grüppchen überleben - es sind die Urahnen aller heute in den Alpen lebender Exemplare.
Geologisch betrachtet ist Sardinien eine halbe Milliarde Jahre alt, weit älter als der Rest Italiens. Die Giara di Gestruri ist eine karge Hochfläche auf der Insel - und ein Naturreservat. Einzigartige kleinwüchsige Wildpferde sind hier zu Hause, ihre Vorfahren wurden möglicherweise schon in vorchristlicher Zeit von phönizischen Seefahrern mitgebracht. Die Pferde teilen sich die moorigen Wasserstellen auf dem Basalt-Plateau mit dem Bisam, der aus Nordamerika stammt. Der imposante Nager war wegen seines außerordentlich dichten Pelzes sehr beliebt und wurde in Europa ausgewildert. Die höchsten Regionen der Insel sind die Heimat des Mufflons. Bei Gefahr ziehen sich diese Wildschafe am liebsten auf Geröll zurück - dort sind sie ihren Feinden konkurrenzlos überlegen. Die Küstengewässer werden nur extensiv befischt, damit die Unterwasserwelt in ihrer Vielfalt erhalten bleibt. Das erlaubt sogar dem Riesenhai, dem zweitgrößten Fisch der Welt, ein Überleben vor den Küsten Sardiniens. Trotz seines imposanten Namens und seiner Größe ist er ein Plankton-Fresser.