Die Sprengung der Leipziger Universitätskirche, der Abriss des Berliner Schlosses: Eigentlich kannte die sozialistische Stadtplanung kein Pardon, wenn es darum ging sozialistische Stadtzentren zu schaffen. Um so mehr war die Überraschung, als die Semperoper in den siebziger Jahren zum erstrangigen Objekt der Denkmalpflege erklärtwurde. 1976 gab die SED die Direktive zum Bau.
Fachleute untersuchten andere Semperbauten, um Informationen zu erschließen. Nach Abschluss der Innenarbeiten nahm auf den roten Samtbezügen der Sitzplätze zuerst die National Volksarmee (NVA) Platz. Diszipliniert stillsitzende Soldaten waren erforderlich, um die Akustik des - von Richard Strauss wegen seines einzigartigen Klanges als "Wunderharfe" gelobten - Konzertsaales zu testen.
Zum 40. Jahrestag der Zerstörung Dresdens wurde die Semperoper als "Symbol des Friedens" feierlich wiedereröffnet.
Zur Aufführung kam Carl Maria von Webers "Freischütz", das letzte Stück, das vor der Schließung der Oper am 31. August 1944 gezeigt worden war.
Sendedaten
Samstag, 27. Januar, 20.15 Uhr
Der Semperopernball 2018
Samstag, 27. Januar, 23.45 Uhr
André Rieu - Das Mitternachtskonzert
Info - Gottfried Semper
Der Namensgeber der Semperoper war Gottfried Semper (1803-1879), deutscher Architekt, Baumeister und Kunsttheoretiker. Zu seinen Bauten zählen unter anderen das Wiener Burgtheater oder das Polytechnikum in Zürich. 1834 wurde ihm der Lehrstuhl für Architektur an der Kunstakademie Dresden angeboten. 1836 begannen die Planungen zum Zwingerforum und Hoftheater. Die Eröffnung des Hoftheaters fand nach nur drei Jahren Bauzeit am 12. April 1841 statt.