Die Frauen stammen aus dem Volk der Bishnoi. Sie sind Indiens älteste Umweltschützer - wahrscheinlich sogar der ganzen Welt: Im 15. Jahrhundert, nach einer schlimmen Dürre, hatte der Guru Jambeswar eine spirituelle Erleuchtung. Er begriff, dass auch die Menschen an der Dürre schuld waren und er ersann 29 Regeln, die eine neuerliche Katastrophe verhindern sollte. Seit dem befolgt die religiöse Gemeinschaft die Regeln, die zum Beispiel das Abholzen von Bäumen verbietet und auch den Verzehr von Fleisch. Viele der Regeln drehen sich um die Achtung der Natur, aber auch um Aufrichtigkeit und ein verständnisvolles Miteinander.
Im Jahr 1730 sollen sich die Bishnoi gegen den herrschenden Maharaja aufgelehnt haben, als dieser einen Wald fällen wollte. 363 Männer und Frauen seien dabei umgekommen - so erzählt es die Legende. Auf jeden Fall fanden diese ersten Umweltschutzproteste der Geschichte einen gutes Ende. Der Wald wurde durch ein Erlass geschützt. "Es ist besser, den Kopf zu verlieren, als einen Baum", sagt ein Sprichwort der Bishnoi seit dieser Zeit.