Wolken umgeben die Spitze einer Gebirgswand

Dokumentation

Karnische Alpen - Ein Gebirge voller Kostbarkeiten

Ganz unten, im Süden Österreichs, an der Grenze zu Italien, liegt ein Gebirgszug, der sich der alpinen Erlebniswelt unserer Tage weitgehend entzogen hat: die Karnischen Alpen.

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Naturliebhaber schätzen die Karnischen Alpen wegen ihrer unverdorbenen Ruhe und wegen vieler kleiner Kostbarkeiten - Paradieslilien, Alpenskorpione, Gebirgseidechsen.

Blick auf schneebedeckte Berggipfel
Die Karnischen Alpen mit Blick Richtung Westen
Quelle: ORF/Cosmos Factory/Cosmos Factory/Manfred Christ

Weltberühmt wurden die Karnischen Alpen jedoch wegen ihrer Vergangenheit. Hier öffnete die Erdgeschichte Grenzlinien zwischen den Zeitaltern und bietet die seltene Gelegenheit, einen Blick auf Teile jenes Gebirge zu werfen, das vor den Alpen hier stand: Die Karnischen Alpen gelten als geologisches Wunderland.

Die Karnischen Alpen - kein geläufiger Name für Menschen, die nicht in Kärnten geboren wurden. Das Gebirge liegt ganz im Süden von Österreich und zieht sich in etwa von Villach aus entlang der italienischen Grenze bis hinüber nach Osttirol. Natürlich sind die Karnischen Alpen bei weitem nicht so mächtig wie der Hauptkamm der Alpen, aber sie sind eine bemerkenswerte Formation - ein Grenzgebirge, das verbindet: die Italiener mit den Österreichern und die Alpen mit dem Mittelmeer.

Ein See umgeben von grünen Bergen
Der Wolayersee auf 2000m Seehöhe
Quelle: ORF/Cosmos Factory/Cosmos Factory/Manfred Christ

Für Manfred Christs Dokumentation "Karnische Alpen - Ein Gebirge voller Kostbarkeiten", die über einen Zeitraum von zwei Jahren entstand, wurde die Region entlang des Gail- und Lesachtals vom Heißluftballon, vom Hubschrauber, vom Flugzeug und vom Führerstand eines Zugs der Gailtalbahn aus gefilmt. Mehr als sechzig Tage lang machte ein Kamerateam die Gegend zwischen Hermagor und der Osttiroler Grenze unsicher, stieg mit Geologen in steile Wände ein, fuhr mit Raftingbooten in die Lesachtalschlucht und am Ende wagten sich Taucher mit einer Unterwasserkamera in den 2.000 Meter hoch gelegenen Wolayersee.

Ein Grenzstein auf einem Berg mit Blick auf Berggipfel
Heute sichtbar - die Grenzsteine zwischen Italien und Österreich
Quelle: ORF/Cosmos Factory/Cosmos Factory/Manfred Christ

Weltberühmt wurde das Gebirge wegen seiner Vergangenheit. Hier öffnet die Erdgeschichte Grenzlinien zwischen den Zeitaltern und man kann einen einmaligen Blick auf Teile jenes Gebirges werfen, das vor den Alpen hier stand.

Davon berichten versteinerte Pflanzen und Meerestiere ohne Zahl. Die Karnischen Alpen gelten mittlerweile als eines der geologisch am besten untersuchten Gebiete der Erde.

Hier wurde im Laufe von zwei Jahrhunderten gewissermaßen jeder einzelne Felsbrocken durchleuchtet und so das Geschehen der vergangenen 500 Millionen Jahre rekonstruiert.

Eines der geologisch am besten untersuchten Gebiet der Erde

Ein historischer Geologe steht vor einer Felswand mit einem Hammer.
Geologe Hans Peter Schönlaub in historischem Gewand
Quelle: ORF/Cosmos Factory/Cosmos Factory/Manfred Christ.

Weil die Karnischen Alpen schon seit dem Biedermeier von Forschern zerpflügt werden, berichtet der Film auch, wie es den alten Geologen seinerzeit zumute gewesen sein muss, als sie mit weitem Rock, Hammer und Meißel allein in die Berge stiegen - Gesteinskunde war damals nur etwas für hartgesottene Persönlichkeiten.

Die Rolle eines der altvorderen Geologen spielt - im historischen Outfit - ein echter Geologe, der obendrein noch prominent ist: Hans-Peter Schönlaub, Direktor der angesehenen Geologischen Bundesanstalt. Schönlaub ist in Kötschach-Mauthen daheim, also ein Einheimischer, und er zieht bereits seit 40 Jahren im Dienste der Forschung durch die Karnischen Alpen. Für die Filmaufnahmen wurde er mit unzureichendem Schuhwerk ins kalte Wasser und in steile Wände geschickt - was er mit Gleichmut und der Begeisterung des Wissenschafters ertrug.

Man fühlt sich bald schon ein wenig daheim

Eine weiße Blume mit gelben Blütenstempel in einer Wiese
Eine Paradieslilie - botanische Kostbarkeit der Region
Quelle: ORF/Cosmos Factory/Cosmos Factory/Manfred Christ

Das musikalische Leitmotiv des Films stammt von einer echten Gailtalerin, der jungen Conny P., die vor kurzem mit dem Lied "Das Gailtal is mei dahoam" in Kärnten regionale Berühmtheit erlangte. Andy Baum - eine fixe Größe im österreichischen Musikgeschäft - nahm Connys Melodie, modifizierte sie und verknüpfte sie behutsam mit den Bildern.

Das Produktionsteam hat für die Dreharbeiten viele Tausende Kilometer zurückgelegt - auf der Autobahn zwischen Wien und dem Gailtal und mit dem Geländewagen auf beinahe sämtlichen Forststraßen der Region. Und wenn man jeden Winkel zu kennen glaubt, fühlt man sich bald ein wenig daheim - wen die Karnischen Alpen einmal gepackt haben, scheinen sie nicht mehr loszulassen.

Im Film formuliert das der altgediente Flugretter, Bergführer und Alpinpolizist Alois Ortner: "Wenn ich von Expeditionen zurückgekommen bin, von der ganzen Welt, dann haben mich die Leute immer gefragt, wo es am Schönsten sei. Dann hab' ich geantwortet, dass es für mich am Ende immer am schönsten war, den Gailberg zu überqueren und mein Gailtal und das Lesachtal wiederzusehen. Das war immer der schönste Augenblick meiner oft monatelangen Reisen. Und das ist bis heute so geblieben."

Eine Dokumentation von Manfred Christ.

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